Ätzradierung

Ätzradierung ohne Aquatinta

Die Ätzradierung ist – neben der ➥ Kaltnadelradierung – das Hauptverfahren des künstlerischen Tiefdrucks. Dazu werden Plattenbereiche mit ätzmittelresistenten Mitteln abgedeckt. Das Ätzmittel kann danach nur an den frei liegenden Teilen angreifen und diese Partien vertiefen. Die Oberfläche wird dazu mit einem ➥ Abdecklack geschützt, der anschließend partiell wieder freigelegt wird.

Als Abdecklack sind alle Mittel geeignet, die auf der Platte haften, beständig gegen das verwendete Ätzmittel sind und sich von der Oberfläche durch andere Lösungsmittel  ohne mechanische Beschädigung der Plattenoberfläche wieder entfernen lassen.  Ich habe mit Erfolg auch Spray-Skiwachs als „Weichgrund“ verwendet. Haarwachs könnte ebenfalls brauchbar sein.

Ätzradierung ohne Aquatinta: Strichätzung von Rembrandt: Die drei Kreuze, 1653 Version 2
Linienätzung von Rembrandt: Die drei Kreuze, 1653 Version 2

Für jedes Plattenmaterial gibt es dafür ein oder mehrere besonders geeignete Ätzmittel:
Für Kupferplatten ist dies Eisen-III-Chlorid-Lösung oder das ➥ Holländische Bad. Zinkplatten lassen sich mit Salpetersäure ätzen, wobei jedoch gesundheitsgefährdende nitrose Gase entstehen. Daher darf nur im Freien oder unter einem starken Abzug geätzt werden. Für Aluminiumplatten ist eine Mischung aus Eisen-III-Chlorid und Kochsalz (Saline Sulfate Etch) geeignet.  Im Buch sind zahlreiche weitere Ätzmittel aufgeführt.

Für die Ätzung legt man Teile der Abdeckung wieder frei – oder spart diese aus. Sobald die frei liegenden Teile jedoch breiter als 1 mm werden, bleibt die Druckfarbe beim Auswischen der Platte nur noch an den Rändern haften und der Bereich ergibt keine Schwärzung – oder nur eine Schwarzlinie am Kantenübergang. Daher wird die Platte mit Kolophoniumpulver bestäubt, dieses wird auf die Platte durch Hitze aufgeschmolzen oder die Platte wird durch andere Methoden punktförmig aufgerastert – z.B. durch Rasterbelichtung auf Fotolack.

Die verschiedenen Möglichkeiten sind in den Unterkapiteln beschrieben.

Unterkapitel



Anmerkungen:
Diese Onlineversion basiert auf dem ersten Buchmanuskript aus dem Jahr 1997. Die erste – bereits stark erweiterte und überarbeitete – Buchauflage erschien im Jahr 2004.
Aktuell ist das Buch in der nochmals korrigierten und erweiterten 7.Auflage vom Jahr 2020 erhältlich. Während die einzelnen Seiten dieses Webauftritts oft nur wenige, kurze Absätze enthalten, ist das Buch aktuell zweispaltig und mit minimalem Rand auf 232 DIN-A4-Seiten bedruckt, weil die zahlreichen Informationen nur noch so zwischen zwei Buchdeckel passen. Das Buch enthält nur wenige Illustrationen, dafür umso mehr „Input“. Als ergänzender ‚Bildspeicher‘ dient dieser Onlineauftritt.

Die Website besteht auch seit 2004 – sah früher allerdings so aus: ➥ www.ätzradierung.de ;-). Mit der gedruckten Auflage ist die Website nur in Ansätzen vergleichbar, sie enthält nur einen Teil der Informationen vom Buch und kann nicht korrigierte Fehler enthalten.

Informieren Sie sich vor der Anwendung der Rezepturen unbedingt auch aus anderen Quellen! Beachten Sie das Kapitel ➥ Vorsicht Chemie!

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