Restaurieren beschädigter Radierungen
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Folgende Frage wurde an mich herangetragen:
„Eine Aquatinta-Radierung, datiert 1833 hat Alterspuren, ist übersäuert und auch mit leichten Stockflecken versehen. Welche Methoden gibt es für die Restaurierung? “
— Uups – nicht mein Fachgebiet. Aber es gibt ja die „künstliche Intelligenz“ – die ab und an recht brauchbare Antworten liefert. Die KI „Gemini“ von Microsoft erstellte folgende Antwort, die ich hier (OHNE GEWÄHR auf sachliche Korrektheit) wiedergebe.
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Antwort der KI zum Restaurieren vergilbter / stockfleckiger Drucke
Das sind typische Probleme bei historischer Druckgrafik. Bei einer Aquatinta-Radierung von 1833 handelt es sich um ein sensibles historisches Dokument, dessen Restaurierung ausschließlich durch qualifizierte Papierrestauratoren vorgenommen werden sollte. Versuche mit Hausmitteln sind bei einem so alten und empfindlichen Kunstwerk absolut nicht zu empfehlen, da sie zu irreversiblen Schäden führen können (z.B. Ausbleichen der Druckfarbe, Beschädigung der Papierstruktur). Hier sind die gängigen, von Fachleuten angewandten Restaurierungsmethoden für die von Ihnen beschriebenen Schäden:
1. Entsäuerung (Neutralisierung der Übersäuerung)
Die Übersäuerung ist das drängendste Problem, da sie das Papier von innen heraus zersetzt und zur Vergilbung führt.
Wässrige Entsäuerung: Das Blatt wird in spezielle alkalische Lösungen (z.B. auf Basis von Calcium- oder Magnesiumbicarbonat oder -hydroxid) getaucht. Diese neutralisieren die vorhandenen Säuren und hinterlassen eine alkalische Reserve im Papier, die zukünftiger Versäuerung entgegenwirkt.
Nicht-wässrige (nicht-aquatische) Entsäuerung: Bei sehr empfindlichen Blättern oder Tinten, die mit Wasser reagieren könnten, werden organische Lösungsmittel und alkalische Chemikalien verwendet.
Anmerkung (W.A.): Wie z.B. bei der unten gezeigten handkolorierten Aquatinta. Hier wurde vermutlich mit Aquarellfarbe koloriert, die sich bei Kontakt mit Wasser auswaschen oder zerfließen würde.
2. Entfernung von Alterspuren und Vergilbung
Die allgemeine Vergilbung und leichte Alterspuren (bräunliche Verfärbungen) können oft schon durch das Waschen im Rahmen der Entsäuerung reduziert werden.
Wässrige Bäder: Das Blatt wird in verschiedenen Wasserbädern gereinigt, um wasserlösliche Verfärbungen und Schadstoffe auszuschwemmen. Hierbei wird die Temperatur und der pH-Wert (manchmal leicht alkalisch) genau kontrolliert.
Lichtbleiche (Photobleiche): Bei stärkerer Vergilbung oder Lichtschäden kann das angefeuchtete Blatt unter kontrolliertem Licht (oft mit UV-Filtern) und in einem alkalischen Bad (z.B. Calciumhydroxid-Lösung) gebleicht werden. Dies ist eine sehr schonende Methode, die keine aggressiven Chemikalien benötigt.
3. Behandlung von Stockflecken
Stockflecken sind Verfärbungen, die durch mikrobiellen Befall (Schimmel) entstehen und tief im Papiergewebe sitzen.
Lokale Behandlung: Da Stockflecken oft nicht durch einfaches Waschen verschwinden, werden sie nach der Entsäuerung lokal behandelt.
Chemische Bleichmittel: Es kommen sehr gering konzentrierte und kontrollierte chemische Bleichmittel zum Einsatz, wie z.B. Natriumborhydrid (NaBH4), Calciumhypochlorit oder Wasserstoffperoxid, die nur mit einem feinen Pinsel direkt auf die Flecken aufgetragen werden.
Wichtig: Nach der Behandlung muss das Bleichmittel vollständig ausgewaschen werden, um keine Rückstände im Papier zu hinterlassen.
4. Konservierung und Finish
Glätten: Nach dem Waschen und Trocknen kann das Blatt unter kontrolliertem Druck geglättet werden.
Riss- und Fehlstellenergänzung: Kleine Risse oder Fehlstellen werden mit feinstem, altersgerechtem Japanpapier und speziellem Stärkekleister geschlossen bzw. hinterklebt.
Ersatz-Passepartout: Um zukünftigen Schaden zu vermeiden, sollte das Blatt nach der Restaurierung in ein museumstaugliches Passepartout (aus säurefreiem, gepuffertem Karton) neu eingefasst werden.
Beispielgrafik
