Themen dieser Teilseite
Ätzradierung ohne Aquatinta
Die Ätzradierung ist – neben der ➥ Kaltnadelradierung – das Hauptverfahren des künstlerischen Tiefdrucks. Dazu werden Plattenbereiche mit ätzmittelresistenten Mitteln abgedeckt. Das Ätzmittel kann danach nur an den frei liegenden Teilen angreifen und diese Partien vertiefen. Die Oberfläche wird dazu mit einem ➥ Abdecklack geschützt, der anschließend partiell wieder freigelegt wird.
Als Abdecklack sind alle Mittel geeignet, die auf der Platte haften, beständig gegen das verwendete Ätzmittel sind und sich von der Oberfläche durch andere Lösungsmittel ohne mechanische Beschädigung der Plattenoberfläche wieder entfernen lassen. Ich habe mit Erfolg auch Spray-Skiwachs als „Weichgrund“ verwendet. Haarwachs könnte ebenfalls brauchbar sein.

Für jedes Plattenmaterial gibt es dafür ein oder mehrere besonders geeignete Ätzmittel:
Für Kupferplatten ist dies Eisen-III-Chlorid-Lösung oder das ➥ Holländische Bad. Zinkplatten lassen sich mit Salpetersäure ätzen, wobei jedoch gesundheitsgefährdende nitrose Gase entstehen. Daher darf nur im Freien oder unter einem starken Abzug geätzt werden. Für Aluminiumplatten ist eine Mischung aus Eisen-III-Chlorid und Kochsalz (Saline Sulfate Etch) geeignet. Im Buch sind zahlreiche weitere Ätzmittel aufgeführt.
Für die Ätzung legt man Teile der Abdeckung wieder frei – oder spart diese aus. Sobald die frei liegenden Teile jedoch breiter als 1 mm werden, bleibt die Druckfarbe beim Auswischen der Platte nur noch an den Rändern haften und der Bereich ergibt keine Schwärzung – oder nur eine Schwarzlinie am Kantenübergang. Daher wird die Platte mit Kolophoniumpulver bestäubt, dieses wird auf die Platte durch Hitze aufgeschmolzen oder die Platte wird durch andere Methoden punktförmig aufgerastert – z.B. durch Rasterbelichtung auf Fotolack.
Die verschiedenen Möglichkeiten sind in den Unterkapiteln beschrieben.
Unterkapitel
- Ätzverfahren und Ätzmittel
- Galvanische Methoden
- Abdecklacke
- Strichätzung
- Zeichnen in Hartgrund
- Abgestufte Grautöne
- Vernis Mou
- Reliefdruck / Carborundum
Anmerkungen:
Diese Onlineversion basiert auf dem ersten Buchmanuskript vom Jahr 1997. Die erste – bereits stark erweiterte und überarbeitete – Buchauflage erschien 2004. Die Website besteht ebenfalls seit 2004 – sah damals allerdings so aus: ➥ www.ätzradierung.de ;-). Diese Website ist mit der gedruckten Auflage nur in Ansätzen vergleichbar, enthält weniger Informationen als das Buch und kann nicht korrigierte Fehler enthalten. Informieren Sie sich vor der Anwendung der Rezepturen unbedingt auch aus anderen Quellen. Beachten Sie das Kapitel ➥ Vorsicht Chemie!
Aktuell ist das Buch in der nochmals korrigierten und erweiterten 7.Auflage vom Jahr 2020 erhältlich. Während die Kapitel der Website zum Teil nur wenige Absätze enthalten, hat das Buch aktuell 232 zweispaltig und mit minimalem Rand bedruckte Seiten. Nur so passen die zahlreichen Informationen noch zwischen zwei Buchdeckel. Im Buch finden Sie wenige Illustrationen, dafür umso mehr „Input“. Als ergänzender ‚Bildspeicher‘ dient dieser Onlineauftritt.
Sitemap / Inhaltsverzeichnis Wege zum Buch Kontakt
– Mit einem Einkaufswagen (🛒 ➜) sind Affiliate-Links gekennzeichnet. Falls Sie über diesen Link dort einkaufen, erhalte ich eine geringe Provision, mit der ein Teil der Unkosten dieses Webangebots gedeckt wird.
– Mit einem grünen Pfeil ➥ sind Verweise zur Wikipedia gekennzeichnet
– Eventuell kommen Ihnen Teile dieser Website aus der Wikipedia bekannt vor. Zahlreiche Artikel zum Themengebiet habe ich für die Wikipedia (mit-)verfassst oder von meiner Website übertragen.