Cyanotypie – Übersicht

Auf dieser Startseite zur Technik der Cyanotypie finden Sie die Übersicht der Unterkapitel meiner Website zum Themenbereich. Dort finden Sie Tipps und Rezepturen zu dieser faszinierenden Technik aus der Anfangszeeit der Fotografie im 19.Jahrhundert. Die Cyanotypie ist eines der ältesten fotografischen Druckverfahren und wurde 1842 von dem englischen Wissenschaftler Sir John Herschel erfunden, der mit der Lichtempfindlichkeit verschiedener Eisensalze experimentierte. Ursprünglich wurde sie dafür verwendet, Kopien von technischen Zeichnungen in Architekturbüros und technischen Entwicklungsbüros anzufertigen, wodurch der Begriff „Blueprint / Blaupause“ entstand.

Die Pionierin der Cyanotypie war Anna Atkins, eine britische Botanikerin, die als erste Wissenschaftlerin zur Pflanzenbestimmung ‚Fotobücher‘ veröffentlichte. Sie nutzte das Verfahren der Cyanotypie um die Gestalt der Pflanzen zu dokumentieren. Die charakteristische blaue Farbe machte ihre Werke unverwechselbar. Die Bücher von Anna Atkins gelten als die ersten fotografischen Publikationen überhaupt.

Anna Atkins: Equisetum sylvaticum, Cyanotypie aus dem Jahr 1853
Anna Atkins: Equisetum sylvaticum, Cyanotypie aus dem Jahr 1853

Die Technik der Cyanotypie basiert auf einer lichtempfindlichen Lösung aus Eisenverbindungen – siehe Cyanotypie: Berliner Blau. Das Papier oder andere Materialien werden mit dieser Chemikalie beschichtet und dann durch Sonnenlicht belichtet. Durch das anschließende Auswaschen der unbelichteten Bestandteile mit Wasser entsteht das typische tiefblaue Bild.

Cyanotypie auf Leinwand, 50 x 70 cm, Portrait als großformatiges Film-Negativ aus einer Druckerei, Stadtansicht mit Laserprinter auf Folie, rechts Ast mit Blättern aufgelegt. Cyanotypie-Übersicht
Cyanotypie auf Leinwand, 50 x 70 cm, Portrait als großformatiges Film-Negativ aus einer Druckerei, Stadtansicht mit Laserprinter auf Folie, rechts Ast mit Blättern aufgelegt. Belichtet mit Sonnenlicht 14′ – © Wolfgang Autenrieth 2020

Als kommerzielle Variante der Photographie hatte die Cyanotypie nur eine begrenzte Lebensdauer. Wegen der langen Belichtungszeit und der (zwar einfachen, gegenüber der bald danach erfundenen Diazotypie  jedoch umständlicheren Entwicklung in Wasser wurde sie bereits Ende des 19.Jahrhunderts durch diese abgelöst. Im Laufe der Zeit verloren die Cyanotypie und die Diazotypie auch durch die Entwicklung moderner Druckverfahren an Bedeutung.

Heute wird die Cyanotypie – weil die Technik einfach zu handhaben und ungiftig ist – von vielen (Hobby-)Künstlern verwendet und erfährt zunehmend Verbreitung. In der Kunst und Fotografie erlebt sie eine Renaissance, da Künstler ihre einzigartige Farbgebung und die experimentellen Möglichkeiten schätzen. Schnell entdeckten Künstler und Fotografen die besonderen ästhetischen und gestalterischen Möglichkeiten dieser Technik, die sich auch durch verschiedene Umfärbetechniken ergeben. Heute wird die Cyanotypie als eigenständige Kunstform gefeiert. Ihre Mischung aus Wissenschaft und Ästhetik macht sie zu einer faszinierenden Technik mit historischer Tiefe.

Auch im Kunstunterricht, dem Physik- und Chemieunterricht lässt sich die Cyanotypie als einfach zu handhabende fotochemische Reaktion prächtig einsetzen und begeistert die Schüler. Mit einer Abschlussklasse hatten wir z.B. die „Abschlussfahne“ mit den Portraits der Schüler gestaltet. Die benötigten Filme bestehen dabei aus Tageslichtfolien aus dem Schulkopierer.

Cyanotypie: Abschlussfahne auf Leinwand
Cyanotypie auf Leinwand – Portraits der Schüler am PC auf sw-Negativ umgewandelt und per USB-Stick am Schulkopierer auf Tageslichtfolie ausbelichtet. Zum schnellen Belichten auf Dachlatten getackert. 150 x 270 cm

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