Chemigramme mit Cyanotypie
Themen dieser Teilseite
Malen mit lichtempfindlicher Chemie
Chemigramme (von „Chemie“ und „grámma“ = ‚Schrift‘ entstehen durch freies Malen, Schütten oder Spritzen mit lichtempfindlicher Emulsion. Alternativ kann die ➥ Emulsion auch durch Auflegen eines Gegenstandes – der mit lichtempfindlicher Emulsion getränkt ist – auf den Bildträger übertragen werden. Die Fotoemulsion wird auf diese Weise auf das Bild aufgelegt / aufgepresst.
Das Aufpressen / Stupsen können Sie auch mit einem Papierhandtuch vornehmen. Taucht man z.B. ein Pflanzenblatt in eine ➥ Cyanotypielösung und presst dieses kurz auf ein Papier, so überträgt sich die Oberflächenstruktur des Blattes. Wenn Sie das Papier anschließend dem Licht aussetzen, reagiert die Fotochemie, es verfärbt sich und es erscheint der positive Abdruck der Aderstruktur des Blattes.

Hinweise
Beim Hantieren mit Cyanotypielösung (wie bei allen Chemikalien) sind Handschuhe SEHR empfehlenswert – das beim Belichten entstehende „Berliner Blau“ ist wasserunlöslich und gibt daher permanent blaue Finger.
Wenn Sie Cyanotypielösung verwenden, müssen Sie nach dem Belichten nur noch mit Wasser abwaschen, der Farbstoff ist wasserfest und bleibt haften. Bei Verfahren mit anderen lichtempfindlichen Chemikalien kommt zusätzlich das Fixieren und Wässern hinzu. Die Cyanotypielösung oder lichtempfindliche Beschichtung lässt sich durch Eiweißlasurfarben oder Farbpulver zusätzlich einfärben.

Gespritzte Chemigramme
Chemigramme sind auch durch Aufschütten / Spritzen der lichtempfindlichen Emulsion herstellbar. Im Beispielbild hatte ich nach Art von Nici de Saint-Phalle nicht mit einem Gewehr, sondern mit einer Spritzpistole die Lösung „aufgeschossen“. Die folgenden Chemigramme wurden mit ➥ Cyanotypielösung hergestellt und nach der Belichtung mit Wasser ausgewaschen.


… mehr im Buch
Weiterlesen: ➥ Porphyrographie
Übersicht: ➥Sitemap