Anodisches Polieren durch galvanische Verfahren
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Das anodische Polieren – , auch bekannt als elektrolytisches Polieren – ist ein elektrochemisches Verfahren zur Glättung und Veredelung metallischer Oberflächen. Es wird in der Metallverarbeitung vorwiegend zur Oberflächenbehandlung von Edelstahl und Aluminium verwendet. Mit dieser Technik können Sie z.B. auch Kupferplatten und andere Metalle durch Anlegen einer Spannung polieren (glätten). Dabei wird das Werkstück als Anode in ein Elektrolytbad getaucht und durch Gleichstrom eine kontrollierte Materialabtragung an Mikrorauheiten erzielt. Die Kupfer- Messing- oder Zinkplatte hängen Sie dazu in Phosphatsäure, 🛒➥Schwefelsäure (Batteriesäure) [Affiliate-Link] oder Chromsäure.
Der elektrische Anschluss erfolgt am Pluspol (Anode) einer Gleichstromquelle. Am Minuspol (Kathode) wird – wie beim galvanischen Vermetallen – ein unedleres Metall gehängt.Die hervorstehenden Spitzen der Oberfläche lösen sich schneller auf als die Vertiefungen, was zu einer gleichmäßigen Glättung führt. Im Gegensatz zur mechanischen Politur entsteht eine glänzende, saubere Oberfläche ohne Schleifspuren. Dieses Verfahren wird häufig in der Medizintechnik, Lebensmittelindustrie und bei dekorativen Anwendungen eingesetzt, wo höchste Oberflächenqualität gefragt ist.
Funktionsweise
- Unter Stromfluss lösen sich die Rauheiten auf der Metalloberfläche kontrolliert ab.
- Beim elektrochemischen Vorgang werden die Spitzen einer rauen Oberfläche zuerst abgetragen, da hier die Stromdichte am größten ist. Dadurch entsteht eine glatte, glänzende Oberfläche.
Vorteile
- Verbesserte Korrosionsbeständigkeit
- Reduzierte Verschmutzungsneigung
- Erzielung eines optisch ansprechenden Finishs
- Anwendung in der Medizintechnik, Pharmaindustrie und bei Hochglanzteilen

Unterschied zum mechanischen Polieren
Merkmal | Anodisches Polieren | Mechanisches Polieren |
---|---|---|
Verfahren | Chemisch-elektrolytisch | Physisch mit Schleif- und Poliermitteln |
Oberfläche | Spiegelglatt, mikrorein | Glänzend, aber oft mit feinen Spuren |
Reproduzierbarkeit | Sehr konstant, auch bei komplexen Formen | Aufwendig bei schwer zugänglichen Stellen |
Hygieneeigenschaften | Sehr gut, da keine Partikelreste | Risiko von Rückständen und Mikrorissen |
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