Einleitende Kapitel zum Online-Werkstattbuch

Die Kunst der Radierung ist weit mehr als ein drucktechnisches Verfahren – sie ist ein Experimentierfeld zwischen Tradition und Innovation, Handwerk und Chemie, Schule und Atelier. Die Kapitel dieser „Online-Werkstatt“ sollen Türen zu einer Welt öffnen, in der historische Techniken neu gedacht, kreative Prozesse mit einfachen Mitteln ermöglicht und sicherheitsrelevante Aspekte nicht ausgeklammert, sondern bewusst integriert werden. Ich lade Sie dazu ein, die Tiefen der Druckgrafik zu erkunden – nicht nur als künstlerische Ausdrucksform, sondern als lebendiges (und fast verschüttetes) Wissensgebiet, das zum Forschen und Experimentieren anregt. Ob als Lehrmaterial, Nachschlagewerk oder Inspirationsquelle: Diese Sammlung ist ein Plädoyer für das neugierige, verantwortungsvolle und kreative Arbeiten mit Radiernadel und für das Experimentieren mit lichtempfindlichen Chemikalien.

Warum Radiertechniken UND Edeldruckverfahren?

Diese Seite bietet einen Einblick in die Entstehung meines „Werkstattbuchs der ‚alchemistischen‘ Radierung und der Edeldruckverfahren“ und zeigt, wie diese Techniken geschichtlich zusammenhängen. Der Begriff „Alchemie“ entstand aus der Not des Studenten: Im Kunststudium (abgeschlossen mit Staatsexamen) musste ich Rezepturen und Techniken aus Materialien und Mitteln entwickeln, die Haushalt und Apotheke boten, da die herkömmlichen Zutaten schwer zu beschaffen waren. Die Sammlung basiert auf jahrzehntelanger Recherche, praktischer Erfahrung. Durch die Zusatzausbildung als Lithograph und Reprophotograph (mit Gesellenbrief) wurde mein ‚Zettelkasten‘ immer umfangreicher. Die Inhalte dieser Webseite basieren auf dem Buchmanuskript von 1997 und wurden über Jahre hinweg ergänzt – genauso wie das Buch, das seit der Erstveröffentlichung im Jahr 2004 erhältlich nun in siebter Auflage erhältlich ist.

Klappentext zum Buch

Der Klappentext fasst den Inhalt des Buches zusammen. In der Art eines Kochbuchs beschreibt dieses detailliert die Behandlung der Druckplatten, die Herstellung von Abdecklacken, Verwendung der Ätzmittel etcpp. Es richtet sich sowohl an Anfänger als auch an erfahrene Radierer und bietet umfassende Anleitungen für manuelle und fototechnische Verfahren. Ein umfangreiches Chemikalienverzeichnis und eine mehrseitige Bibliographie machen es zu einer Fundgrube für Freunde der analogen Fotografie und für Künstler.

Radieren in der Schule

Viele Schulen besitzen Radierpressen, die jedoch ungenutzt bleiben – aus organisatorischen oder technischen Gründen und Scheu vor dem technischen Aufwand. Diese Seite zeigt, wie Radiertechniken mit einfachen Mitteln, etwa mit Kunststoffplatten oder anderen Materialien, erfolgreich im Unterricht eingesetzt werden können. Die Schüler erzielen schnell beeindruckende Ergebnisse und die Technik fördert sowohl Kreativität als auch handwerkliches Verständnis. Ergänzt wird das Angebot durch Hinweise und praktische Tipps zur Werkstatteinrichtung. Ein umfangreiches Kapitel widmet sich der faszinierenden (und verblüffend einfachen) Möglichkeiten der Cyanotypie im Kunst-, Chemie- und Physikunterricht. Durch meine langjährige Tätigkeit als Lehrer sind diese Kapitel aus der Praxis für die Praxis entstanden.

Sitemap der „Radiertechniken“

Die Sitemap bietet eine strukturierte Übersicht über die 180 Kapitel der Website, gegliedert in 15 Rubriken. Von Vorarbeiten über manuelle und chemische Techniken bis hin zu Edeldruckverfahren und Cyanotypie reicht die Bandbreite. Die Seite dient als Startpunkt für gezielte Recherche und kreatives Stöbern in die ‚faszinierende Welt der manuellen Tiefdruckgrafik‘ und der fotografischen Edeldruckverfahren.

Unfallverhütung: Vorsicht Chemie!

In diesem Kapitel sind die Gefahren beim Umgang mit Ätzmitteln und fotochemischen Substanzen beschrieben. Historische Begriffe wie „Hexenmehl“ oder „Holländisches Bad“ werden dabei in heute gültige Chemikalienbezeichnungen übersetzt. Sie finden hier auch praktische Sicherheitshinweise, etwa zur richtigen Lagerung und Neutralisation der chemischen Substanzen. Ziel ist es, die künstlerische Arbeit mit chemischen Prozessen sicher und verantwortungsvoll zu gestalten.


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