11. Cyanotypie – Übersicht
Themen dieser Teilseite
- 11. Cyanotypie – Übersicht
- Unterkapitel
- ➜ Grundlagen der Cyanotypie
- ➜ Berliner Blau
- ➜ Tonen Teil I
- ➜ Tonen Teil II
- ➜ Cyanotypie im Unterricht
- ➜ Chemigramme
- ➜ Porphyrographie
- ➜ Fotogramm I
- ➜ Fotogramm II – Brûlage & Cliché Verre
- ➜ Cyano-Galerie
- ➜ Cyanotypie auf Leinwand
- ➜ Handout zur Bauhaus-Fortbildung 2019
- ➜ Handout zur IMTA 2013
- ➜ Menschenschattenriss & Rayogramm
- Eine kurze Einführung zur Geschichte und Technik
- Unterkapitel
Auf dieser Startseite zur Technik der Cyanotypie finden Sie die Übersicht der Unterkapitel meiner Website zum Themenbereich. Dort finden Sie Tipps und Rezepturen zu dieser faszinierenden Technik aus der Anfangszeeit der Fotografie im 19.Jahrhundert. Die Cyanotypie ist eines der ältesten fotografischen Druckverfahren und wurde 1842 von dem englischen Wissenschaftler Sir John Herschel erfunden, der mit der Lichtempfindlichkeit verschiedener Eisensalze experimentierte. Ursprünglich wurde sie dafür verwendet, Kopien von technischen Zeichnungen in Architekturbüros und technischen Entwicklungsbüros anzufertigen, wodurch der Begriff „Blueprint / Blaupause“ entstand.
Die Pionierin der Cyanotypie war Anna Atkins, eine britische Botanikerin, die als erste Wissenschaftlerin zur Pflanzenbestimmung ‚Fotobücher‘ veröffentlichte. Sie nutzte das Verfahren der Cyanotypie um die Gestalt der Pflanzen zu dokumentieren. Die charakteristische blaue Farbe machte ihre Werke unverwechselbar. Die Bücher von Anna Atkins gelten als die ersten fotografischen Publikationen überhaupt.
Unterkapitel
Das Thema „Cyanotypie“ ist wie folgt gegliedert:
Ein Klick auf die Kapitelüberschrift öffnet jeweils das Unterkapitel
➜ Grundlagen der Cyanotypie
Cyanotypie ist ein fotografisches Edeldruckverfahren, das mit UV-Licht und zwei ungiftigen Chemikalien arbeitet. Der entstehende Farbstoff ist Berliner Blau, ein tiefes, lichtstabiles Blau. Die Technik ist einfach, kostengünstig und ideal für Schulen und kreative Projekte.
➜ Berliner Blau
Die Seite erklärt die chemischen Grundlagen des Farbstoffs Berliner Blau, der bei der Cyanotypie entsteht. Historische und technische Aspekte werden ebenso behandelt wie seine künstlerische Bedeutung.
➜ Tonen Teil I
Blaudrucke können durch Bleichen und Tonen farblich verändert werden. Hausmittel wie Tee oder Kaffee erzeugen warme Brauntöne. Die Seite erklärt die Grundlagen und erste Schritte des Tonens.
➜ Tonen Teil II
Vertiefende Techniken des Tonens mit Gallussäure, Tannin und anderen Substanzen. Hinweise zur sicheren Anwendung und zur gezielten Farbsteuerung ergänzen die Grundlagen aus Teil I.
➜ Cyanotypie im Unterricht
Cyanotypie eignet sich hervorragend für Schulprojekte: Schüler gestalten Schattenbilder mit Alltagsgegenständen. Materialien wie Nesselstoff, Tageslichtprojektoren und Sonnenlicht kommen zum Einsatz. Der Fokus liegt auf Komposition, Symmetrie und kreativer Umdeutung.
➜ Chemigramme
Freies Malen oder Spritzen mit Cyanotypielösung erzeugt abstrakte Strukturen. Die Kombination mit Pigmenten oder Gegenständen führt zu überraschenden Ergebnissen. Ideal für experimentelle Bildgestaltung.
➜ Porphyrographie
Eine experimentelle Cyanotypie-Technik mit Glasplatten und speziellen Haftschichten. Die Belichtung erfolgt mit Pinhole-Kamera oder Kamera Obscura. Keine Dunkelkammer erforderlich.
➜ Fotogramm I
Fotogramme entstehen durch das direkte Auflegen von Objekten auf beschichtetes Papier. Die Belichtung erzeugt klare Schattenbilder. Eine einfache und effektvolle Technik für Einsteiger.
➜ Fotogramm II – Brûlage & Cliché Verre
Erweiterte Techniken wie Brûlage (Verformung durch Feuer) und Cliché Verre (Kratztechnik auf Glas) ermöglichen kreative Bildgestaltung. Die Seite zeigt Beispiele und praktische Umsetzung.
➜ Cyano-Galerie
Online-Ausstellung mit Beispielen aus Unterricht, Kunstprojekten und Experimenten. Gezeigt werden Techniken wie Atkingraphie, Chemigramme, Tonungen und großformatige Arbeiten auf Leinwand.
➜ Cyanotypie auf Leinwand
Längere Zeit hatte ich nach Möglichkeiten gesucht, großformatige Cyanotypien ohne Verwendung großformatiger Negative herzustellen. Experimente mit Monitoren und Beamern schlugen wegen des geringen UV-Anteils fehl. Ausgemusterte, alte Tageslichtprojektoren brachten die Lösung. Hier finden sich Beispiele und Anmerkungen zum Verfahren
➜ Handout zur Bauhaus-Fortbildung 2019
Das Handout bietet eine strukturierte Einführung in Cyanotypie für den Kunstunterricht. Es enthält praktische Tipps zur Durchführung, Materiallisten und didaktische Hinweise für kreative Gruppenprojekte.
Ein kompaktes Handout zur Cyanotypie für Lehrerfortbildungen. Es enthält praktische Hinweise zur Durchführung im Unterricht und Beispiele für kreative Anwendungen.
➜ Handout zur IMTA 2013
Die IMTA ist die „Internationale Musische Tagung“, die früher jährlich, heute nur noch alle 2 Jahre im Bodenseeraum stattfindet. Veranstalter ist das IMTA-Komitee mit Kurator:innen aus Süddeutschland, der Nordschweiz und aus Vorarlberg in Österreich. Organisiert wird die IMTA regional von den Schulämtern der Region. Beteiligt sind alle Schularten, von Grund- und Förderschule über Gymnasien bis zu Berufsschulen.
➜ Menschenschattenriss & Rayogramm
Großformatige Cyanotypien mit menschlichen Silhouetten entstehen durch direkte Belichtung von Körpern auf Stoff. Die Technik eignet sich besonders für Teamarbeit und kreative Selbstporträts im Unterricht.
Eine kurze Einführung zur Geschichte und Technik
Die Technik der Cyanotypie basiert auf einer lichtempfindlichen Lösung aus Eisenverbindungen – siehe Cyanotypie: Berliner Blau. Das Papier oder andere Materialien werden mit dieser Chemikalie beschichtet und dann durch Sonnenlicht belichtet. Durch das anschließende Auswaschen der unbelichteten Bestandteile mit Wasser entsteht das typische tiefblaue Bild.

Als kommerzielle Variante der Photographie hatte die Cyanotypie nur eine begrenzte Lebensdauer. Wegen der langen Belichtungszeit und der (zwar einfachen, gegenüber der bald danach erfundenen Diazotypie jedoch umständlicheren Entwicklung in Wasser wurde sie bereits Ende des 19.Jahrhunderts durch diese abgelöst. Im Laufe der Zeit verloren die Cyanotypie und die Diazotypie auch durch die Entwicklung moderner Druckverfahren an Bedeutung.

Cyanotypie heute
Heute wird die Cyanotypie – weil die Technik einfach zu handhaben und ungiftig ist – von vielen (Hobby-)Künstlern verwendet und erfährt zunehmend Verbreitung. In der Kunst und Fotografie erlebt sie eine Renaissance, da Künstler ihre einzigartige Farbgebung und die experimentellen Möglichkeiten schätzen. Schnell entdeckten Künstler und Fotografen die besonderen ästhetischen und gestalterischen Möglichkeiten dieser Technik, die sich auch durch verschiedene Umfärbetechniken ergeben. Heute wird die Cyanotypie als eigenständige Kunstform gefeiert. Ihre Mischung aus Wissenschaft und Ästhetik macht sie zu einer faszinierenden Technik mit historischer Tiefe.
Auch im Kunstunterricht, dem Physik- und Chemieunterricht lässt sich die Cyanotypie als einfach zu handhabende fotochemische Reaktion prächtig einsetzen und begeistert die Schüler. Mit einer Abschlussklasse hatten wir z.B. die „Abschlussfahne“ mit den Portraits der Schüler gestaltet. Die benötigten Filme bestehen dabei aus Tageslichtfolien aus dem Schulkopierer.

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