Themen dieser Teilseite
Gillotage
Die Gillotage – auch Panikonographie / Nyloprint – ist ein Strichätzverfahren, das nach seinem Erfinder Firmin Gillot benannt wurde. Die Strichätzung erfolgt fotomechanisch, meist in Zink, wobei die zeichnungsfreien Stellen chemisch oder elektrolytisch vertieft werden. Gedruckt werden die erhabenen Stellen – es handelt sich um ein Hochdruckverfahren – die Methode ist jedoch auch im Tiefdruck nutzbar.

Kunststoffpolymere / Non-toxic-etching
Bestimmte Kunststoffschichten haben die Eigenschaft, unter Lichteinfluss zu polymerisieren. Das heißt, die Kunststoffmoleküle vernetzen sich und werden widerstandsfähig gegen Säuren. Die nicht belichteten Stellen werden beim Entwickeln wie bei der Kolloidtechnik weggeschwemmt und geben die Plattenoberfläche zur Ätzung frei. Es gibt lichtempfindliche Kunststofffolien, die Sie auf eine Metallplatte aufwalzen und darauf belichten. Gedruckt wird herkömmlich im Tiefdruckverfahren.
Erhältlich sind die Folien unter den Bezeichnungen „lichtempfindlicher ➥ PCB-Trockenfilm“ oder „➥ Photoresistfolie / Fotoresistfolie“ bzw. „lichtempfindlicher Trockenfilm“
Zu dieser Technik des „Non-toxic-etching“ finden Sie Informationen im Buch und auf meiner ➥ Linksammlung
Nyloprint-Platte
Nyloprintplatten sind spezielle Druckplatten, die vorgefertigt und konfektioniert im Druckereibedarf erhältlich sind. Die Nyloprint-Platte wird mit einem Negativ belichtet. Durch die Belichtung verfilzen sich die Moleküle zu Riesenmolekülen und können durch eine Mischung verschiedener Alkohole nicht mehr ausgewaschen werden. Die Auswaschzeit beträgt ca. 7-14 min.
Nylon-Druckplatten und kunststoffbeschichtete Druckplatten sind in verschiedenen Ausführungen im Handel. Sie werden meist als Relief-Hochdruck gedruckt. Belichtet werden sie mit dem Streulicht von UV-Lampen. Soll in der Sonne belichtet werden, dreht man die Platte alle 30 Sekunden um 90°. Die Belichtungszeit ist relativ kurz und beträgt bei Sonnenlicht ca. 2 bis 5 Minuten.
Glühlampen sind ungeeignet – der UV-Anteil muss hoch sein. Die Platten werden je nach Fabrikat nach Vorschrift „ausgewaschen“ , entweder mit Wasserstrahl und 60°C oder mit Spiritus (85%Spiritus, 15%Wasser). Die Platte wird dabei in die Lösung gelegt und nach ca. 1 Minute mit einer Bürste ausgebürstet. Der Rest wird mit einem Haushaltstuch abgetupft. Vorsicht! Nicht in den Ausguss leeren, die Lösung kann das Abflussrohr verstopfen.
Nach dem Auswaschen muss das gut entwickelte Relief gehärtet werden, entweder unter UV-Licht oder an der Sonne.
Colli-Platte
Wird mit Wasser und Kalziumchlorid entwickelt
Kalt-Email-Platten
Kopierschicht aus Polyvinylalkohol auf Zink. Kaltemail-Schichten bleichen in Einstufen-Ätzbädern leicht aus und werden daher meist mit Spezialentwicklern entwickelt. Nach dem Kopieren wird die Platte je nach Kopierschicht erhitzt und danach mit verdünnter Salpetersäure ausgerieben, um einen beim Kopieren entstandenen Schichtschleier zu entfernen. Ausreiben kann man auch mit einer Mischung aus Kaliumhydroxid, Kaliumpermagnat und Wasser. Oder mit Phosphorsäure und Kaliumpermagnat.
Ätzzeit bei Grobraster 3-4 min, bei Feinraster 1-2 min.
Homogendruck
Druck von einer aufgerauten Zinkplatte (Offsetdruckplatte), auf die mit Spirituslack gezeichnet wurde. Je nach Auftragsstärke entstehen Tonstufen, die Druckfläche wird „homogen“, ohne durch Punkte, Raster oder Korn zerlegt zu sein.
Offsetdruck
Zinklithografie / Zinkographie
Zink kann als Ersatzmaterial für den Lithographiestein verwendet werden. Siehe Fachliteratur für Lithographie- Offsetdruck.

Algraphie
- = Aluminiumdruck
Die Algraphie wurde 1892 vom Lithographen Josef Scholz entwickelt und ist ein Flachdruckverfahren, das heute zu den wichtigsten lithografischen Verfahren zählt. Anders als bei der Lithographie wird hier kein Stein, sondern eine gekörnte Aluminiumplatte verwendet. Die Arbeitsmaterialien (Lithokreide, Tusche usw. ) und die Arbeitsweise entsprechen denen der Lithographie vom Stein.
Lithographie
Die Lithographie basiert auf der Abstoßung von Fett und Wasser auf Solnhofer Schiefersteinen. Es handelt sich um ein Flachdruckverfahren. Siehe Fachliteratur zur Lithographie.

Anmerkungen:
Diese Onlineversion basiert auf dem ersten Buchmanuskript vom Jahr 1997. Die erste – bereits stark erweiterte und überarbeitete – Buchauflage erschien 2004. Die Website besteht ebenfalls seit 2004 – sah damals allerdings so aus: ➥ www.ätzradierung.de ;-). Diese Website ist mit der gedruckten Auflage nur in Ansätzen vergleichbar, enthält weniger Informationen als das Buch und kann nicht korrigierte Fehler enthalten. Informieren Sie sich vor der Anwendung der Rezepturen unbedingt auch aus anderen Quellen. Beachten Sie das Kapitel ➥ Vorsicht Chemie!
Aktuell ist das Buch in der nochmals korrigierten und erweiterten 7.Auflage vom Jahr 2020 erhältlich. Während die Kapitel der Website zum Teil nur wenige Absätze enthalten, hat das Buch aktuell 232 zweispaltig und mit minimalem Rand bedruckte Seiten. Nur so passen die zahlreichen Informationen noch zwischen zwei Buchdeckel. Im Buch finden Sie wenige Illustrationen, dafür umso mehr „Input“. Als ergänzender ‚Bildspeicher‘ dient dieser Onlineauftritt.
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