Schleifpapier / Carborundum zum Körnen der Platte
Themen dieser Teilseite
Es gibt verschiedene Tipps, Tricks und Anleitungen zur Herstellung von Radierungen und zum Aufrauen der der Druckplattenoberfläche mit der Schleifpapiertechnik, mit Sand und/oder Carborundum (🛒➜ Siliciumcarbid [Affiliate-Link])
Mechanisches Körnen
Durch Sandstrahlen oder „aufprallen lassen“ von Sand, Kieselsteinchen oder Schrot ist eine Plattenverletzung oder Verletzung des Ätzgrundes möglich. Für Druckluftkompressoren sind entsprechende Vorsätze, sowie Carborundpulver erhältlich.
Mit der Schleifpapiertechnik und unterschiedlichen Schleifpapierkörnungen können Sie die Oberfläche zerkratzen oder körnen. Schober empfiehlt, vor dem Schmirgeln und Kratzen auf die zu bearbeitende Fläche zuerst einen Tropfen Öl aufzubringen. Umgebende Flächen lassen sich dabei mit Klebeband, Klebefolie oder Lack schützen.
Siehe auch ➜ Techniken ohne Aquatinta
Mit fallendem Sand kann die Platte bearbeitet werden, ebenso mit Schleifpapier, das von der Rückseite mit einem Hämmerchen in die Platte getrieben wird. Auch eine Collage verschiedener Sandpapiere mit unterschiedlichen Körnungen ist möglich, wenn diese mit der Platte durch die Presse gezwungen werden. Genauso kann Sand auf die Platte gestreut und mit der Druckpresse in Kupfer oder Zink als Vertiefung in die Plattenoberfläche gedrückt werden. Damit der Druck hoch genug wird, sollte eine zweite Metallplatte als Abdeckplatte aufgelegt werden. Mit einem Filztuch allein wird kein Druck aufgebaut der hoch genug wäre, um die Sandkörnchen tief genug in die Oberfläche zu drücken.
Radikalmethode
Niki de Saint-Phalle hatte Assemblagen mit dem Schrotgewehr beschossen – wie auf dem Bild in diesem Artikel von artbook zu sehen ist. Randbemerkung: Darin schildert sie auch, was/wen sie mit den Schießbildern treffen wollte. Druckplatten könnten auf diese Art ebenfalls „gekörnt“ werden. Doch Vorsicht! Beim Schießen auf Metallplatten könnte es zu Querschlägern kommen!
Chemisches Körnen der Plattenoberfläche
Durch Aufrauen des zuerst aufgetragenen Abdecklackes mit Hilfe von Sandpapier, Sand oder Karborundum legt man die Plattenoberfläche für die anschließende Ätzung frei. Auch hier können verschiedene Graustufen durch unterschiedliche Sandpapierkörnungen erzeugt werden.
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