Die Tetrapack-/ Milchtüten-Radierung
Themen dieser Teilseite
In der Regel wird im Kunstunterricht der Schulen keine Tetrapack-Radierung praktiziert. Vielmehr werden die Innenseiten von Tetrapacks (innenkaschierte Saftverpackungen) zur Herstellung von Hochdrucken – wie bei Linolschnitt – verwendet. Man verwendet dazu leere Verpackungen, in denen sich zuvor Milch oder Säfte befanden. Diese Packungen werden ausgespült, aufgeschnitten und aufgefaltet. Danach wird mit einem Kugelschreiber auf die Glanzseite gezeichnet und diese somit vertieft. Färbt man anschließend die glatte Oberfläche mit einer Farbwalze flächig ein und druckt, erhält man einen ähnlichen Effekt wie mit einem Linoldruck. Dies gilt besonders, wenn man den Karton mit einer Schere in eine grafische Form zuschneidet. Hier können Linienzeichnungen, Schraffuren oder andere Zeichenarten verwendet werden. Hauptsache ist, dass die Folie vertieft und strukturiert wird.
Die Innenseite einer Saft- oder Milchtüte ist kunststoffbeschichtet und die ➥Druckfarbe haftet daher nur schwer darauf. Ritzt man eine Zeichnung mit der Radiernadel in diese Oberfläche, legt man die darunter liegende Papierschicht frei, welche dadurch Farbe annimmt – und beim Druck wieder abgeben kann. Mit diesem Verfahren können im Schulunterricht Kaltnadelradierungen sehr kostengünstig hergestellt werden.
Für den Druck einer Tetrapack-Radierung wurde auf einer Website eine ➥Pasta-Nudelmaschine empfohlen. Diese Methode ist billig, die Formate einer Milchtütenradierung sind auch klein genug, dass sie durch die „Nudelpresse“ passen. Nehmen Sie als Druckfarbe wasserlösliche Linoldruckfarbe, dann kann die Maschine leicht wieder gereinigt werden. Geeignet ist auch schwarze Schuhcreme. Bastelfilz über und unter dem angefeuchteten Papier ergibt bessere Druckergebnisse und verhindert zudem ein Verschmutzen der Druckpresse.
Styropordruck
Der Styropordruck kann nur als Hochdruck verwendet werden. Man verwendet dünne Styropor / Styrodurplatten. Diese sind im Schulbedarf für den Kunstunterricht erhältlich – oder werden als Basis bei Käseverpackungen verwendet. Durch Zeichnen mit einem stumpfen Bleistift, Holz oder Kugelschreiber wird die Zeichnung „eingedrückt“.
Diese Onlineversion ist mit dem Buch nur noch in Ansätzen vergleichbar. Sie dient als 'Appetithappen und ergänzender Bildspeicher' für das Buch. ➜ Das Buch ist erhältlich in der mehrfach erweiterten 7.Auflage ( ISBN 978-3-9821765-0-5 ) / Im Text weist der Einkaufswagen (🛒 ➜) auf Bezugsquellen (Affiliate-Links) hin. / Auch für Online-Veröffentlichungen gilt das Copyright! Inhalte dieser Website dürfen nur im üblichen Zitatumfang verwendet werden.
Quellenangabe ist obligatorisch: Wolfgang Autenrieth: Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren – ISBN 978-3-98217650-5 / Zitiert aus der gekürzten Onlineausgabe: https://radiertechniken.de/ – gesehen am: