10. Fotografische Übertragungsverfahren

In diesem Kapitel sind Methoden der Fotoradierung beschrieben, mit denen sich Fotografien auf Tiefdruckplatten übertragen lassen. Als „Fotoradierung“ bezeichnet man dabei alle Verfahren, mit denen eine fotografische Abbildung auf die Druckplatte übertragen werden kann. Zur Beschichtung (=säurefesten Abdeckung) sind verschiedene Methoden möglich

Unterkapitel

Das Thema „Fotografische Übertragungsverfahren“ ist wie folgt gegliedert:

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Heliogravur – Einführung

Die Heliogravur ist ein edles fotomechanisches Tiefdruckverfahren, das fotografische Halbtöne mit beeindruckender Präzision wiedergibt. Die Seite erklärt die historischen Ursprünge, technische Varianten wie Direkt- und Pigmentpapierbelichtung sowie die künstlerische Bedeutung dieser Technik. Auch berühmte Anwendungen durch Künstler wie Dalí und Rouault werden vorgestellt.

Heliogravur – Belichten & Ätzen

Diese Seite beschreibt detailliert die einzelnen Schritte zur Belichtung und Ätzung einer Heliogravurplatte. Von der Wahl der Lichtquelle über das Härten der Gelatineschicht bis hin zu komplexen Ätzstufen wie Rund-, Tief- und Reinätzung wird jeder Arbeitsschritt praxisnah erläutert.

Ätzen von Gelatinebeschichteten Platten

Hier wird das Ätzen von mit Gelatine beschichteten Kupferplatten im Mehrbadverfahren erklärt. Die Seite zeigt, wie unterschiedliche Gelatinestärken die Tonwerte beeinflussen und wie man durch abgestufte Eisenchloridbäder eine präzise Halbtonwiedergabe erzielt. Auch Varianten wie Rakeltiefdruck und Autotypie werden behandelt.

Fotoradierung mit PCB-Folie

Diese moderne Technik nutzt lichtempfindliche Trockenfilme aus der Platinenherstellung zur Übertragung digitaler oder fotografischer Vorlagen. Die Methode ist ungiftig, detailreich und ideal für feine Linien und Halbtöne. Die Seite bietet eine kompakte Anleitung zur Belichtung, Entwicklung und zum Druck.

Fotoradierung mit Laserdrucker

Ein einfaches Verfahren zur Bildübertragung auf Kupferplatten mithilfe von Laserdrucker-Toner. Die Seite erklärt, wie man mit Haushaltsmitteln wie Bügeleisen und Spülmittel eine Druckvorlage erstellt, die als Ätzresist dient. Ideal für Strichzeichnungen und experimentelle Anwendungen.

Techniken mit Asphalt – Niepcetypie & Heliografie

Diese Seite widmet sich historischen Verfahren wie der Asphaltkopie, bei der UV-gehärteter Bitumen als lichtempfindliche Schicht dient. Sie zeigt, wie Nicolas Niepce die erste Fotografie der Welt erzeugte und wie man mit einfachen Mitteln Graustufenbilder herstellen kann.

Konfektionierte Beschichtungsmittel – Fotolack

Hier werden verschiedene vorgefertigte Fotolacke und deren Anwendung zur Belichtung und Ätzung von Druckplatten vorgestellt. Die Seite bietet praktische Hinweise zur Verarbeitung, Belichtung mit UV-Licht, Entwicklung mit Natronlauge und anschließender Ätzung.

Techniken mit Bromsilber – Photo-Xylographie

Diese Seite beschreibt die Herstellung lichtempfindlicher Schichten mit Silberemulsionen für die Photo-Xylographie. Sie bietet Rezepturen für Albumin-, Gelatine- und Silbernitratlösungen sowie Hinweise zur Belichtung und Fixierung. Auch moderne Alternativen werden genannt.

Weitere Techniken – Nyloprint, Gillotage & mehr

Ein Überblick über seltene und experimentelle Verfahren wie Gillotage, Nyloprint, Algraphie und Homogendruck. Die Seite zeigt, wie verschiedene Materialien und Belichtungsmethoden zur Bildübertragung und Ätzung genutzt werden können – von Hochdruck bis Flachdruck.

Möglichkeiten

  • Fotolack aus der Leiterplattenherstellung
  • Fotopolymerfolien
  • Gelatine mit Ammoniumdichromat (Vorsicht!) – siehe ➥ Heliogravure
  • Weniger gefährlich und ungiftig ist die Beschichtung mit Cyanotypielösung. Diese wird nach dem Belichten mit UV- oder Sonnenlicht wasserfest und wirkt als Abdecklack.
  • … und vieles mehr (siehe ➥ Edeldruckverfahren).

Fotoradierung mit Nadeldrucker

Fotoradierung, Ausdruck auf Alufolie mit Nadeldrucker, auf Metallplatte kaschiert und gedruckt. Wolfgang Autenrieth,
Ausdruck auf Alufolie mit Nadeldrucker, diese mit Klebstoff auf eine Metallplatte kaschiert und gedruckt. Wolfgang Autenrieth,
Im letzten Jahrtausend (und noch heute in manchen Arztpraxen) waren/sind Nadeldrucker im Einsatz. Dabei werden vom Druckkopf feine Nadeln angesteuert, die Buchstaben durch das Farbband auf die Papieroberfläche drucken. Auch Grafiken lassen sich damit drucken. Zur Herstellung einer Radierplatte benötigt man nun ein verformbares Material – wie z.B. Alufolie oder dünne Kupferfolie, die man an Stelle de Papiers verwendet und nun – ohne Farbband – die Grafik in die Platte „sticht“.
Im Beispiel hatte ich eine Alufolie verwendet. Davon konnte ich 3 Drucke herstellen, nachdem ich die Folie mit Klebstoff auf eine Kupferplatte kaschiert hatte.

Ausdruck mit Laserdrucker

Ausdruck von Laserdrucker auf Übertragungspapier, aufgebügelt.
Wolfgang Autenrieth, 2024

Der „Farbstoff“ von Fotokopierern und Laserdruckern ist feiner Kunststoff. Dieser wird elektrostatisch auf die Übertragungswalze aufgebracht und danach auf das Papier aufgeschmolzen. Druckt man nun auf ein sehr glattes Papier, auf dem dieser Kunststoff keine feste Verbindung mit der Papierfaser eingeht, lässt sich die Grafik durch Aufbügeln auf die Metallplatte übertragen. Diese Technik stammt aus der Leiterplattenherstellung.

Bezugsquellen für Materialien zur Fotoradierung

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