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Hauptartikel der Wikipedia
Meine Website besteht seit Anfang 2005 (siehe archive.org). Um diese Zeit hatte ich mich der Thematik der „Edeldruckverfahren“ auf Wikipedia angenommen und dort zahlreiche Artikel zu diesem Themengebiet verfasst – unter anderem auch diesen zusammenfassenden Hauptartikel „Edeldruckverfahren“. Zahlreiche Formulierungen sind daher nicht von mir aus der Wikipedia kopiert – sondern wurden von mir in die Wikipedia eingefügt ;-)
Die nachfolgenden Inhalte dieser Teilseiten und die Kategorisierungen habe ich nun aus der deutschen Wikipedia auf diese Webseite kopiert (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Edeldruckverfahren). Die Wikipedia-Einträge habe ich in weiten Teilen selbst verfasst und sie stehen unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“.
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Inhaltsverzeichnis
- 1 Begriffsgeschichte
- 2 Verfahrensarten
- 3 Weitere fotografische Verfahren
- 4 Siehe auch
- 5 Literatur
- 6 Weblinks
![View from the Window at Le Gras, Joseph Nicéphore Niépce](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5c/View_from_the_Window_at_Le_Gras%2C_Joseph_Nic%C3%A9phore_Ni%C3%A9pce.jpg/512px-View_from_the_Window_at_Le_Gras%2C_Joseph_Nic%C3%A9phore_Ni%C3%A9pce.jpg)
Oberbegriff
Der Oberbegriff Edeldruckverfahren wird vorwiegend in der künstlerischen Fotografie und Druckgrafik verwendet und umfasst alle manuell ausgeführten fotochemischen Verfahren zur Herstellung des Druckstockes und zur Vervielfältigung auf Papier oder Glas mit lichtempfindlichen Chemikalien. Als fotografisches Verfahren wird dabei die Gesamtheit aller chemischen Techniken in der Fotografie bezeichnet, mit denen ein fotografisches Bild auf einem Trägermaterial (zum Beispiel Papier, Glas, Zelluloid, Leinwand) in der darauf aufgebrachten Fotoemulsion erzeugt wird.
Begriffsgeschichte
Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden eine Vielzahl von Techniken und Verfahren zur Vervielfältigung in der Fotografie und der Drucktechnik entwickelt. Sie bildeten die Grundlage für die heutigen Drucktechniken und bildgebenden Verfahren. Diese Methoden werden heute von Künstlern und Künstlerfotografen weiterhin verwendet und in Abgrenzung zu den industriell genutzten Verfahren als Edeldruckverfahren bezeichnet. Ursprünglich bezeichnete der Begriff Edeldruck nur die Positiv-Verfahren auf Papier.
Siehe auch: Geschichte der Fotografie, Chronologie der Fotografie
Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Positiv-, Negativ- und Direktpositiv-Verfahren. Nach den verwendeten lichtempfindlichen Chemikalien kann man die Techniken wie folgt gruppieren:
Chromgelatineverfahren
![Bromoil-Josef Jindřich Šechtl.jpg](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/40/Bromoil-Josef_Jind%C5%99ich_%C5%A0echtl.jpg)
Hier beruht das chemische Prinzip auf der Gerbung von Gelatine (oder anderer Kolloide) unter Lichteinwirkung, die mit Ammoniumdichromat oder Kaliumdichromat (Chromatverfahren) versetzt sind.
Die gegerbte Gelatine…
- …ist selbst Farbschicht durch eingelagerte Pigmente oder farbgebende Substanzen
- Gummidruck (Gummibichromatverfahren) – 1858
- Höchheimer Gummidruck, publiziert vor 1914 von Alfred Höchheimer
- Kombinationsgummidruck
- Pigmentdruck = Kohledruck auch Gummipigmentdruck – 1864
- Anilindruckverfahren – 1878
- Leimdruck mit Fischleim als Kolloid, 1915 von Heinrich Kühn entwickelt
- …wird nach Belichtung und Auswaschen mit Fettfarbe eingefärbt. Frisch eingefärbt wird sie auch als Farbträger für einen Umdruck (Transferverfahren) verwendet
- Bromöldruck – 1902
- als Transferverfahren: Bromölumdruck – 1902
- Öldruck = Ölpigmentdruck
- als Transferverfahren: Ölumdruck = Bromöl-Transferdruck – 1866
- Transferverfahren: Lichtdruck = Phototypie – 1870
- Transferverfahren: Carbrodruck – 1873
- …bildet den Säureschutz der Platte beim Ätzvorgang bei der Kupfer-Ätzung für den Tiefdruck
- Heliogravüre = Fotogravüre auch Fotogravure, Klicotypie, Sonnendruck – 1879
- Gummigravüre, von Heinrich Kühn 1911 erfundenes Verfahren, das Heliogravüre und Gummidruck kombiniert
- …wird galvanisch in Kupfer abgeformt und auf diese Weise in einen Druckstock übertragen
- Photogalvanographie – 1854 = als Dallastypie seit 1873
- Pigment-Gravüre
- …wird durch Einpressen in Blei abgeformt und auf diese Weise in einen Druckstock übertragen
- Woodburytypie = Photoglyptie – 1864
Asphaltverfahren
Bei den Asphaltverfahren beruht die fotografische Verwendung auf der Lichtempfindlichkeit von Asphalt, der unter Lichteinwirkung aushärtet. Durch Abbürsten oder Ablösen der unbelichteten Stellen mit Öl entsteht ein Bild. Joseph Niépce hatte so 1822 die erste Fotografie hergestellt. Die älteste erhaltene Fotografie stammt aus dem Jahr 1826. (siehe Abb.)
- Heliographie =Niepcotypie – 1822
- Fotolithografie (eine industrielle High-Tech-Weiterentwicklung, die jedoch auch künstlerisch verwendet wird)
- Photochromdruck – ein hochwertiges Flachdruckverfahren, bei dem eine fotografische Vorlage auf einen mit Asphalt behandelten Lithostein übertragen wird
Halogensilberprozesse
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ee/Hand-coloured_daguerreotype.jpg/220px-Hand-coloured_daguerreotype.jpg)
Halogensilberprozesse mit Brom-, Iod-, Chlor– oder Fluor-Verbindungen wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt. Sie finden noch heute in den fotografischen Papieren Verwendung. Bromsilberpapiere sind für schwarz-weiß-Aufnahmen die gängigen Fotopapiere. Die verwendeten Silberverbindungen sind die Silberhalogenide: Silberbromid, Silberiodid, Silberchlorid und Silber(I)-fluorid.
Die Halogensilberschicht…
- …ist selbst Farbschicht durch eingelagerte Pigmente oder farbgebende Substanzen
- Albumindruck = Albuminpapier, Albuminkopie, Eiweiß-Entwicklungsprozesse – 1850
- Argyrotypie
- Auskopierpapier =Albumindruck, Aristopapier oder Celloidinpapier
- Ambrotypie (=Nass-Kollodiumpositiv) (= Melanotypie, Amphitypie) – 1851
- Bromöldruck – 1911
- Carte-de-visite
- Daguerreotypie – 1839
- Gelatineverfahren – 1871
- Ferrotypie (=Melainotypie, Blechfotografie) – 1856
- Fluorotypie – 1844
- Kollodium-Nassplatte = Kollodiumverfahren, ein nasses Collodion-Verfahren – 1851
- Ozotypie – 1899
- Ozobromprozess – 1905
- Pannotypie – 1853
- Photo-Xylographie (ähnlich Albumindruck)
- Salzdruck = Kalotypie, Fotogenische Zeichnung, Pencil of Nature
- Steinheil-Verfahren (Chlorsilberverfahren) – 1839
- Talbotypie = Gewachstes Papiernegativ – 1841
- Trockenplatte
- …wird als Farbträger für einen Umdruck verwendet
- Bromsilberdruck
- Uvatypie
- Erwinotypie auch Erwinoverfahren – 1910
- Reliefdruck
- Pinatypie (Farbverfahren, weiterentwickelt zu Dye-Transfer und Technicolor)
Verfahren mit Eisenverbindungen
- Cyanotypie = Eisenblaudruck – 1842 von John Herschel entwickelt, verwendet Ammoniumeisen(III)-citrat und Kaliumferricyanid
Die Cyanotypie wurde anfangs für fotografische Zwecke benutzt, der Blauton war jedoch für die Fotografie nicht besonders beliebt.
- Kallitypie = Braundruck, Sepiadruck, Vandyke-Verfahren, Argentotypie, Van-Dyke-Braun – 1889
- Dies ist ein Cyanotypie-Verfahren, das durch Experimente John Herschels verbessert wurde
- Pellet-Prozess – 1878 von H. Pellet patentiertes Direktpositiv Cyanotypie-Verfahren mit Kaliumferrocyanid
- Catalysotypie – 1844
(Schwer-)Metall-Verfahren
Diese Verfahren sind die edelsten der Edeldruckverfahren. Die Tönungen der Bilder und Halbtöne sind so edel wie das Material.
- Katatypie – 1901
- Chrysotypie – 1842
- Platindruck
- Palladiumdruck – 1870
- Wothlytypie (= Uran-Kollodium Verfahren, Urandruck) – 1864
- Ziatype
Farbverfahren
- Absaugverfahren
- Autochromverfahren – 1904 , am Markt ab 1907
- Chromotypie – 1843
- Diazotypie
- Joly-Verfahren – 1894/95
- Lippmannverfahren siehe Gabriel Lippmann
- Hydrotypie (Farbstoffübertragungsverfahren)– 1889
Weitere Edeldruckverfahren
- Anthotypie
- Anthrakotypie = Staubverfahren
- Autotypie = Halbtonplatte – 1880
- Fotoglyphische Gravur
- Herschels Atemdruck
- Hydraplatte
- Oskeudruck
- Transferdruck
- Vitrotypie
Weitere fotografische Verfahren
Siehe auch
- Fotolabor und Dunkelkammer
- List of duplicating processes englische Wikipedia
- List of photographic processes englische Wikipedia
- Synonymliste
Literatur
- Wolfgang Autenrieth: Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren – Ein alchemistisches Werkstattbuch für Radierer : Vom ‚Hexenmehl und Drachenblut‘ zur Fotopolymerschicht. Tipps, Tricks, Anleitungen und Rezepte aus fünf Jahrhunderten, Krauchenwies, 7.Auflage 2020, 232 Seiten, ISBN 978-3-00-035619-3, (→ Auszüge Online)
- Eder, Josef Maria – Das Pigmentverfahren, Brom- und Gummidruck, Lichtpaus- und Einstaubverfahren mit Chromaten, Pinatypie, Kodachrom, Hydrotypie, Kopierverfahren mit farbengebenden organischen Verbindungen, Diazotypverfahren, Bilder mit gerbenden und chromogenen Entwicklern und künstlichen Harzen, Knapp, Halle, 1926, 600 S. Ausführliches Handbuch der Photographie Band IV (Nachdruck durch Lindemans Buchhandlung, Stuttgart, 1990, ISBN 3928126091)
- Heidtmann, Frank. – Kunstphotographische Edeldruckverfahren heute : Gummidruck, Öldruck, Bromöldruck, Umdruck, Pigmentdruck, Carbro, Erwinoverfahren, Dreifarbenverfahren, Photogravüre und manches andere mehr. ISBN 3870611839 Berlin [West] : Berlin-Verlag 1978. 349 S.
- Jaroslav Husnik, August Albert: Die Gesamtgebiet des Lichtdruckes und die Emailphotographie. (= Chemisch-technische Bibliothek; Bd. 22). 5., von August Albert vollständig umgearbeitete und ergänzte Auflage. A. Hartleben, Wien und Leipzig 1922
Anmerkung:
Die Onlineversion basiert auf dem ersten Buchmanuskript von 1997 und ist mit dem Buch nur noch in Ansätzen vergleichbar. Die Seiten dieses Webauftritts enthalten oft nur wenige, kurze Absätze. Das Buch ist zweispaltig gedruckt, damit die Informationen zwischen zwei Buchdeckel passen. Das Buch enthält hauptsächlich „Input“ – die Website dient als ergänzender ‚Bildspeicher‘.
Erhältlich ist das Buch in erweiterten 7.Auflage mit 232 DIN-A4-Seiten.
Sicherheitshinweis:
Informieren Sie sich vor der Anwendung der Rezepturen unbedingt auch aus anderen Quellen! Beachten Sie das Kapitel ➥ Vorsicht Chemie!
Die Rezepturen sind der (historischen) Fachliteratur entnommen, sind nur teilweise selbst getestet und können (Übertragungs-)Fehler enthalten.
Quellenangaben zur Herkunft der Rezepturen finden Sie im Buch. Ich empfehle dringend, sich vor Anwendung der Rezepturen stets die Etiketten, Warnhinweise und Anleitungen durchzulesen, die mit den Chemikalien geliefert werden und fachkundigen Rat einzuholen. Chemikalien (und auch Naturstoffe) können karzinogen, erbgutschädigend und gesundheitsschädlich sein. Verwenden Sie Handschuhe und weitere Schutzmaßnahmen wie Mundschutz etc.
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