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Die Niepcetypie = Bitumenmethode
Mit der Technik der Heliografie (= „Sonnenzeichnung“) erstellte Nicolas Niepce die erste Fotografie der Welt – siehe ➥ Wikipedia. Andere Bezeichnungen sind: Asphaltkopie, Niepcetypie, Bitumenmethode (dt.), ➥heliographic engraving, Bitumen print (engl.)
Er nannte das Verfahren héliographie gebildet aus griech. Ἥλιος hélios „Sonne“ und γράφειν gráphein „zeichnen, (be)schreiben“. Der Effekt beruht darauf, dass bestimmte Asphaltarten unter UV-Licht aushärten und die Löslichkeit mit dem Grad der Lichtexposition abnimmt. Dadurch entstehen sogar Graustufen.
![Joseph Nicéphore Niépce: Blick aus dem Fenster in Le Gras View from the Window at Le Gras, Joseph Nicéphore Niépce](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5c/View_from_the_Window_at_Le_Gras%2C_Joseph_Nic%C3%A9phore_Ni%C3%A9pce.jpg/512px-View_from_the_Window_at_Le_Gras%2C_Joseph_Nic%C3%A9phore_Ni%C3%A9pce.jpg)
Zutaten:
- Syrischer Asphalt
- Terpentin
- Benzol
- Chloroform
Ansatz: Bei der Asphaltkopie wird Asphalt (Bitumen) in Terpentin gelöst, mit Benzol und Chloroform versetzt und auf die Platte aufgebracht. Der Asphaltlack darf dabei nur dünn aufgetragen werden. Es sind nicht alle Asphaltarten geeignet. Syrischer Asphalt ist lichtempfindlich. Belichtet wird unter einem (gewachsten Papier-) Negativ mit Sonnenlicht oder mit der ➥ Camera Obscura / Plattenkamera und sehr langer Belichtungszeit. Die Asphaltschicht verliert unter Lichteinwirkung ihre Löslichkeit in den belichteten Partien. Den Halbtonwerten des Negatives entspricht die Belichtung sehr genau.
![](https://wp.radiertechniken.de/wp-content/uploads/2022/09/Point_de_vue_du_Gras_by_Niepce_1826._800-300x258.jpg)
Hayters Methode
“Use an image in photofilm on a silk screen positive and screen bitumen onto the surface of a plate. This resist was then bitten with aquatint to maintain the image in the open blacks..“ Der Effekt war etwas bleich (blurred).
siehe auch
➥ Wikipedia: Photochromdruck
Bildbeispiele
Im Netz sind zahlreiche Abbildungen zu finden. Achtung! Eine ‚Radierung‘ muss muss nicht durch ein trockenes Verfahren entstanden sein – vielmehr sind gerade Radierungen oft durch Strichätzung entstanden. Suchbegriffe sind: Kaltnadelradierung, Kupferstich, Mezzotinto, Stahlstich sowie die fremdsprachlichen Entsprechungen.
Im Kapitel „Kunstgeschichte“ und besonders im Unterkapitel „Bildbeispiele Edeldruckverfahren“ habe ich weitere Quellen für Bildbeispiele für die verschiedensten Edeldruckverfahren gesammelt und nach Techniken und Themen sortiert.
Im Kapitel Literatur sind Verweise auf Bücher und Webseiten mit Abbildungen aufgelistet. Empfehlenswert ist auch eine Recherche auf archive.org – dort den Menuepunkt „Texts“ anwählen.
Anmerkung:
Die Onlineversion basiert auf dem ersten Buchmanuskript von 1997 und ist mit dem Buch nur noch in Ansätzen vergleichbar. Die Seiten dieses Webauftritts enthalten oft nur wenige, kurze Absätze. Das Buch ist zweispaltig gedruckt, damit die Informationen zwischen zwei Buchdeckel passen. Das Buch enthält hauptsächlich „Input“ – die Website dient als ergänzender ‚Bildspeicher‘.
Erhältlich ist das Buch in erweiterten 7.Auflage mit 232 DIN-A4-Seiten.
Sicherheitshinweis:
Informieren Sie sich vor der Anwendung der Rezepturen unbedingt auch aus anderen Quellen! Beachten Sie das Kapitel ➥ Vorsicht Chemie!
Die Rezepturen sind der (historischen) Fachliteratur entnommen, sind nur teilweise selbst getestet und können (Übertragungs-)Fehler enthalten.
Quellenangaben zur Herkunft der Rezepturen finden Sie im Buch. Ich empfehle dringend, sich vor Anwendung der Rezepturen stets die Etiketten, Warnhinweise und Anleitungen durchzulesen, die mit den Chemikalien geliefert werden und fachkundigen Rat einzuholen. Chemikalien (und auch Naturstoffe) können karzinogen, erbgutschädigend und gesundheitsschädlich sein. Verwenden Sie Handschuhe und weitere Schutzmaßnahmen wie Mundschutz etc.
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