Heliogravur belichten + ätzen
Themen dieser Teilseite
Hier finden Sie Hinweise, wie Sie eine Druckplatte der Heliogravur belichten + ätzen und wie Rundätzung, Tiefätzung, Zwischenätzung und Reinätzung erfolgen.
Belichtung der Photogravure
Zunächst belichten Sie die beschichtete Platte unter einem Negativ.
Zum Belichten von Dichromatschichten empfiehlt ABC Leuchtstoffröhren, deren Emissionsmaximum bei einer Farbtemperatur von 420 nm (im UV-Bereich) liegt. Entwickeln Sie in Wasser bzw. bei der Blaulack-Kopie mit Spiritus. Beim Entwickeln gelten dieselben Tipps, wie beim Fotogummidruck und für die Chromeiweißkopie.

Die Schicht härten Sie in einer Lösung aus 25 ml 37%-iger Formalinlösung auf 1 Liter Wasser
(= 3%-ige Formaldehydlösung).
Baden Sie die Platte 1 min darin und trocknen
Vorsicht! Formalin steht im Verdacht, Krebs erzeugend zu sein!
Retuschieren fehlerhafter Stellen
Fehlerhafte Stellen retuschieren Sie vor der Ätzung mit Abdecklack. Sonst verwenden Sie die Methoden vom Buch
Ätzen der Heliogravure
Die Ätzung erfolgt in mehreren Stufen
Anätzen
Zuerst ätzen Sie die Platte an. Dabei werden die nicht abgedeckten Flächen geringfügig vertieft.
Mittelätzung
- a) Waschen Sie die Platte mit Waschmittel ab und entfetten sie gründlich. Dies geschieht durch Ausreiben mit Sägespänen, die das an der Platte haftende fetthaltige Waschmittel aufsaugen. oder durch Auswaschen mit fettlösender Lauge bzw. Schlämmkreide.
- b) Färben Sie die Platte mit einer glatten Kunststoffwalze und Farbe wie einen Hochdruckstock ein. Auf diese Farbschicht stauben Sie Asphaltstaub, Kolophonium oder spezielles Ätzschichtpulver auf. Mit Pressluft wird der überflüssige Staub von den tieferen Stellen, an denen keine Farbe haftet, weggeblasen.
- c) Erwärmen Sie die Platte sachte und wiederholen das Einstauben. Nun wird nochmals abgeblasen und die Platte so erhitzt, dass das Staubpulver schmilzt und eine säurefeste Schicht ergibt. Dieses Verfahren schützt die Lichter vor dem Wegätzen.
- d) Die Mittelätzung wird mit einer etwas stärkeren Säure durchgeführt.
Tiefätzung
Für die Tiefätzung verfahren Sie wie bei der Mittelätzung, dh. Abwaschen – entfetten – einfärben – einstauben – einbrennen, nur dass die Farbe nun etwas stärker mit Leinöl vermischt wird.
Rundätzung
Es folgt die Rundätzung, dabei wird die Platte so eingefärbt, dass die Farbe nur den bei der Tiefätzung entstandenen Grat freilässt, der nun weggeätzt werden soll.
Zwischenätzung und Reinätzung
Es folgen noch die Zwischenätzung und Reinätzung mit strengerer Farbe, d. h. Farbe mit weniger Leinölanteil.
Am Schluss soll die Zeichnung konisch auf der Platte stehen.
