Verlaufende Übergänge, stufenlose Grauverläufe ätzen
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Die bisher beschriebenen Techniken ergeben verschiedene Möglichkeiten stufenlose Grauverläufe zu ätzen. Damit sind Tonwertverläufe, die ohne Kanten von Hell nach Dunkel gehen, gemeint. Mit der ➥ Aquatinta-Technik können Sie nur Grauverläufe ätzen, die erkennbere Stufen aufweisen. Mögliche Varianten, stufenlose Verläufe herzustellen sind:
Verfahren mit der Ätzlösung
Schräge Wanne
Halten Sie die Ätzwanne schräg und kippen sie langsam. Harte Übergänge lassen sich vermeiden, wenn Sie dabei sachte darüber blasen, um die Ätze leicht in Bewegung zu halten. Um einen ganz weichen Übergang zu erhalten gehen Sie wie folgt vor: Feuchten Sie die Platte mit Wasser an, tragen Sie die Ätzlösung sachte mit dem Pinsel auf.

Verlaufsätzung mit dem Ätztrichter
Stellen Sie die Platte schräg über eine Ätzwanne und lassen mit einem Trichter die Säure nur über einen begrenzten Bereich der Platte fließen. An der Stelle, an der die Säure auftrifft, ätzt sie am aggressivsten und damit dunkelsten, nach unten nimmt die Ätztiefe ab, oberhalb des Trichters können höchstens Spritzer ätzen.
Pipettentechnik I
Einen fast runden, konzentrischen Graustufenverlauf stellen Sie so her:
Legen Sie die Platte so in eine Wanne, dass sie gerade mit Wasser bedeckt ist. An der Stelle, an der die tiefste Schwärzung geätzt werden soll, lassen Sie nun Salpetersäure mit einer Pipette hinein träufeln. Die Säure vermischt sich konzentrisch mit Wasser und verdünnt sich dabei.
Pipettentechnik II
Auf die Aquatintaplatte geben Sie einen Fleck mit 65%-iger Salpetersäure. Mit einer anderen Pipette oder einem Pinsel bringen Sie rundherum Wasser auf. Die Säure verdünnt sich dadurch nach außen hin. Die Wasserzugabe können Sie mehrmals durchführen. Wenn Sie diesen Ablauf an derselben Stelle mehrmals durchführen, wird der Verlauf stufenlos.
Verfahren durch Abdeckmethoden
Kolophoniumverdopplung
Tragen Sie auf eine normale Aquatinta ein zweites Mal Kolophoniumstaub am Verlauf auf.
Lithokreide-Technik
Kreiden mit Lithokreide (Fettkreide) Dabei wird das Aquatintakorn teilweise abgedeckt.
Quarzsandtechnik
Quarzsand auf die unbehandelte bzw. mit Lack geschützte Platte
a) streuen und einpressen
b) spritzen (sandstrahlen)
Gespritzter Abdecklack
Auf eine mit Aquatintakorn versehene Platte wird mit einer Fixativspritze Abdecklack aufgesprüht (Herstellung einer einfachen Fixativspritze im Buch)
Auf eine Platte Abdecklack als Korn deckend aufsprühen (kleiner Verlauf)
Weitere Methoden für Grauverläufe
Mezzotinto-Verfahren
Siehe dort
Salz- oder Zucker-Aquatinta
Siehe dort
Fotografisch erzeugte Rasterverläufe
Siehe dort
Stufenlose Ätzung
Die Technik der stufenlosen Ätzung von Eberhard Schlotter wird im Buch: Peter Mass „Der Maler Eberhard Schlotter“, J. G. Bläschke Verlag, Darmstadt, 1971 beschrieben.
Geschabte Aquatinta
Weil die Schwärzung von der Tiefe der Aquatintanäpfchen abhängt, können Sie die Verläufe auch vorsichtig mit dem Skalpell oder Schaber heraus schaben.
Rembrandt polierte auf seinen Platten die Lichterpartien mit Bimsstein heraus.
…mehr im Buch
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