Kopieren der Vorlage
Beim Vorzeichnen müssen Sie Ihre Vorlage und die Platte gegen Verrutschen sichern. Damit Sie mit Ihrer Platte ortsunabhängig arbeiten können, verwenden Sie ein Zeichenbrett, auf dem Sie die Platte befestigen:
– Mit mehreren Klebebandröllchen auf der Plattenrückseite können Sie die Platte auf dem Zeichenbrett festkleben.
– Verschrauben Sie eine Badewannen- Antirutschmatte umgekehrt auf Ihrem Zeichenbrett und legen die Platte auf die Saugnäpfe.
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Weshalb Paustechniken?
Beim Radieren gibt es immer einen spannenden Moment: den Augenblick des ersten Probeabdrucks. Und dabei oft eine herbe Enttäuschung. Die schwungvoll hingeworfene und anschließend mühevoll ausgearbeitete Radierung entspricht, weil sie durch den Druck seitenverkehrt wird, absolut nicht den Erwartungen. Die Proportionen sind verschoben, die Komposition lastet nach einer Seite oder sonst irgendwas, das Ihnen die Freude verdirbt. Eine Pauskopie ist bei Farbauszügen oder beim Druck von mehreren Druckplatten ein unentbehrliches Hilfsmittel.

Planen Sie jedoch den Vorentwurf auf Papier durch und übertragen diese Zeichnung anschließend auf die Platte, wird’s was. Damit diese Vorarbeit nicht zu mühevoll wird, gibt es verschiedene Techniken, die ich Ihnen im folgenden Kapitel beschreiben will.
Vorher eine Bemerkung zum negativen „Gschmäckle“, das manche Puristen beim „Abpausen“ empfinden: Michelangelos Sixtinische Kapelle wäre nicht so perfekt, hätte der gute Meister nicht alles vorher auf Papier vorgezeichnet und anschließend auf die Decke durchgepaust. Canaletto soll für seine Veduten von Venedig eine Art „Camera obscura“ verwendet haben, um die Darstellung objektiver zu gestalten. Die Liste ließe sich beliebig erweitern.
Im nächsten Kapitel sind die manuellen Kopiertechniken beschrieben. Die fotochemischen Kopiertechniken finden Sie im Kapitel „Edeldruck-und Kopierverfahren“
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Hinweis
Der Text dieser Onlineversion basiert auf einem Manuskript aus dem Jahr 1997 und ist nur ein „Appetithappen“. Die erste – bereits umfangreich überarbeitete – Buchauflage wurde 2004 veröffentlicht. Zeitgleich ging die Vorversion dieser Website (http://www.ätzradierung.de) online. Diese Website kann noch unkorrigierte Fehler enthalten. Machen Sie sich daher – besonders bei chemischen Abläufen – auch aus anderen Quellen kundig. Das Buch ist in der mehrfach überarbeiteten und korrigierten 7. Auflage 2020 erhältlich, umfasst 232 zweispaltig eng bedruckte Seiten, die mit wenig Rand formatiert sind. Das Buch ist kein „Bilderbuch“. Es bietet als Sachbuch „Input“.
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Leseproben (PDF)