Pausen mit Zeichengeräten

Hilfsmittel zur Vorzeichnung

Zum Übertragen von Vorlagen wurden über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche Zeichengeräte und Hilfsmittel entwickelt. Manche nutzen optische, andere mechanische Methoden:

Eine der frühesten Darstellungen stammt von DürerZeichentechnik von Dürer

Storchschnabel (Pantograph) als Zeichengerät

Physionontrace von Gilles Louis Chrétien, 1805 Quelle: Wikimedia Commons
Physionontrace von Gilles Louis Chrétien, 1805 Quelle: Wikimedia Commons

Bei dieser Radierung (Physionotrace) wurde mit Hilfe eines Pantografen auf der Kupferplatte vorgezeichnet. Man erkennt die gepunktete Linie, die von der auf die Druckplatte tippenden Radiernadel erzeugt wurde.

Mit einem🛒 ➜ Storchschnabel / Pantographen, den Sie aus ein paar Holzleisten leicht zusammenbauen, erzeugen Sie auf einfache Art Zeichengeräte, mit denen Sie kopieren, vergrößern und verkleinern können.

Spiegel-Technik

Indem Sie eine einfache Glasscheibe senkrecht neben die Vorlage stellen und fixieren, lässt sich eine Vorlage oder auch Schrift mühelos auf der gegenüberliegenden Seite spiegelbildlich zeichnen. Sie schauen auf der Seite, auf der Ihre Vorlage liegt in die Glasscheibe. Diese Seite sollte dem Fenster oder der Lampe zugewandt sein. Auf dem Papier, das auf der anderen Seite liegt, sehen Sie durch die Glasscheibe hindurch das genaue Spiegelbild Ihrer Vorlage. Sie müssen nun nur noch das gespiegelte Bild nachspuren.

Spiegel-Umzeichner

Manche Zeichengeräte funktionieren nach dem Prinzip des halbdurchlässigen Spiegels. Wenn Sie von oben hineinschauen, sehen Sie auf dem unten liegenden Papier das gespiegelte Abbild von vorn. Eine leichte Abdunklung gegen das auffallende Licht macht die Spiegelung besser sichtbar. Sie brauchen auf dem Papier nur noch die Konturen nachzeichnen. 

Camera obscura

James Ayscough A short account of the eye and nature of vision 1752
Quelle: Wikimedia Commons
James Ayscough A short account of the eye and nature of vision 1752, Quelle: Wikimedia Commons

Suchen Sie sich eine Kiste oder einen Karton, der groß genug ist, dass Sie sich darin bewegen können und der so dicht ist, dass kein Licht hineinfällt. Machen Sie an einer Stelle ein Loch und Sie haben auf der gegenüberliegenden Wand ein auf dem Kopf stehendes Abbild ihrer Umgebung. Wenn Sie sich die Mühe machen, eine Vergrößerungslinse zu finden, deren Brennweite Ihrer Schachtelbreite entspricht, wird das Ergebnis noch besser. Sie können natürlich auch die Fenster ihres Zimmers mit schwarzem Karton abdunkeln und an einer Stelle ein kleines Blendenloch anbringen. Wenn Sie nun ihre Staffelei richtig postieren, haben Sie darauf ein getreues Abbild Ihres Fensterausblicks. Beispiele für einfache Camerae Obscura finden Sie auch auf meiner ➜ Seite für Technik- und Kunstlehrer.

 

Camera Obscura An artist drawing from life um 1850 Quelle: Wikimedia Commons
Camera Obscura An artist drawing from life um 1850, Quelle: Wikimedia Commons
 

Fotovergrößerer

Nach demselben Prinzip wie bei der Camera obscura funktioniert ein Vergrößerungsgerät, mit dem feinen, aber gewaltigen Unterschied, dass Sie das Motiv wechseln können. Der Vorteil gegenüber den nachfolgenden Methoden: Ihre Zeichenebene befindet sich waagrecht auf dem Tisch und nicht senkrecht an der Wand.

Diaprojektor

Wie beim Fotovergrößerer, die Projektion ist jedoch größer, heller und meist im Positiv. Wenn Sie keine spezielle Konstruktion bauen, müssen Sie jedoch auf einer senkrecht stehenden Zeichenfläche arbeiten.

Tageslichtprojektor

Falls Sie einen gebrauchten Tageslichtprojektor ergattern, kopieren Sie Ihre Vorlagen auf Folien und können sie bis auf Wandgröße vergrößern.

Bezugsquellen

🛒 ➜ Pantograph – Reducer – Vergrößerer


Diese Onlineversion ist mit dem Buch nur noch in Ansätzen vergleichbar. Sie dient als 'Appetithappen und ergänzender Bildspeicher' für das Buch. ➜ Das Buch ist erhältlich in der mehrfach erweiterten 7.Auflage ( ISBN 978-3-9821765-0-5 )  / Im Text weist der Einkaufswagen (🛒 ➜) auf Bezugsquellen (Affiliate-Links) hin. / Auch für Online-Veröffentlichungen gilt das Copyright! Inhalte dieser Website dürfen nur im üblichen Zitatumfang verwendet werden. 

Quellenangabe ist obligatorisch: Wolfgang Autenrieth: Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren – ISBN 978-3-98217650-5 / Zitiert aus der gekürzten Onlineausgabe: https://radiertechniken.de/ – gesehen am: