Themen dieser Teilseite
Grundbegriffe der Farbenlehre
Hier werden Grundlagen des Sehens, der Farbenmischung sowie Farbentheorie beschrieben, daneben auch Grundbegriffe der Drucktechnik wie Aufrasterung und Rasterwinkelungen.
Unser Auge kann ein begrenztes Spektrum elektromagnetischer Wellen wahrnehmen:
Läge das für uns sichtbare Spektrum weiter links im Bereich der Gammastrahlung, könnten wir uns nicht sehen – weil die Strahlung durch die Atome hindurch ginge. Dazu habe ich➥ hier einige Bemerkungen formuliert ;-)
Unsere Augennetzhaut besitzt zum Farbensehen Sinneszellen für 4 unterschiedliche Lichtwerte auf der Netzhaut:
Die sogenannten „Stäbchen“ sind für das Hell-Dunkelsehen zuständig und nehmen keine Farbunterschiede wahr. Sie sind etwa 10000mal so empfindlich wie die „Zäpfchen“ und helfen uns, bei Dämmerung und in der Nacht Gegenstände wahrzunehmen.
Die „Zäpfchen“ differieren in drei Empfindlichkeiten: Sie nehmen Wellenlängen des Lichtes aus dem roten, grünen und blauen Spektralbereich des Lichtes wahr. In unserem Gehirn werden diese unterschiedlichen Informationen verknüpft und daraus die ca. 16-20 Millionen wahrnehmbaren Farbnuancen ermittelt.
Primärfarben sind in der additiven Farbmischung (Lichtfarbenmischung) die Farben rot, blau und grün, in der subtraktiven Farbmischung (Körperfarbenmischung) die Farben gelb, magenta und cyan.
Bei der additiven Farbmischung addieren sich die Farben zu weiß, bei der subtraktiven Farbmischung subtrahieren sich die Farben die Helligkeitswerte bis zu schwarz.
- Sekundärfarben entstehen durch Mischen von höchstens zwei Primärfarben
- Bunte Farben sind Farben ohne Schwarz- bzw. Komplementärfarbenbeimischung
- Unbunte Farben sind Farben mit Schwarz- bzw. Komplementärfarbenbeimischung
Hickethier’scher Farbenwürfel
Am Hickethier’schen Farbenwürfel können Sie für den Mehrfarbendruck die Farbanteile der Grundfarben zum Erreichen einer Mischfarbe ablesen.
Die Farbanteile werden dabei in Prozent angegeben. Aus den 4 Grundfarben Yellow – Magenta – Cyan und Schwarz ergeben sich, je nach prozentualem Anteil der einzelnen Grundfarbe im Mischungsverhältnis, alle sichtbaren 16 Millionen Farbnuancen.
Für die Ätzung von Farbradierungen bedeutet dies folgendes:
Drucken Sie Yellow, Magenta und Cyan jeweils als gleich starke, gleich tief geätzte Partien übereinander, so erhalten Sie als Mischungsfarbe Grau. Weil es passieren kann, dass einzelne Farbpunkte sich exakt überdecken, ist es möglich, dass die Farbmischung fleckig erscheint. Durch Rasterung und unterschiedliche Winkeldrehungen der Rasterlinien vermeidet man Übereinanderdruck. Wenn die Rasterpunkte sich zu kleinen Kreisformen ordnen, stimmt die Winkelung. Die Winkel sehen Sie in der Abbildung.
Je nach prozentualer Ätzzeit für die Volltonfarbe ergeben sich nun die einzelnen Farbnuancen in der Farbmischung. Die sich ergebenden Farben lassen sich ca. am Farbwürfel errechnen und ablesen.
Literatur:Andreas-Martin Selignow:➥ DTP Professionell (207 Seiten PDF online), Band 9 der Reihe WikiPress. English: Professional desktop publishing, vol. 9 of the German WikiPress series. ISBN 3-86640-009-8
Unbuntaufbau
Der „Unbuntaufbau“ (under color removal = UCR /grey component replacement = GCR) stellt heute im technischen Vierfarb-Tiefdruck die verbreitet verwendete Technik dar. Das Prinzip ist folgendes:
Druckt man die drei Grundfarben Yellow, Magenta und Cyan im gleichen Verhältnis zu 100% übereinander, entsteht schwarz. Nun wird beim „Unbuntaufbau“ für jede Farbnuance der Anteil der drei Grundfarben, der Schwarz ergäbe, nicht mehr als Mischfarbe, sondern gleich durch die schwarze Druckfarbe ersetzt. Nur der verbleibende Restanteil wird mit den Grundfarben gedruckt. Diese Methode führt zu einer stärkeren Farbtiefe und zu tieferen Dunkeltönen sowie ausgeprägterem Kontrast der Abbildungen. Da Schwarz günstiger ist als Gelb, Cyan und Magenta, und zudem weniger Farbe verbraucht wird, ergibt sich durch diese Methode eine Kostensenkung für die Druckereien.
Einen ausführlichen Artikel dazu findet ihr in der➥ Wikipedia. Dort findet man/frau auch diese Bemerkung:
„Wenn man ein Bild malen will, gibt es zwei extreme Möglichkeiten. Der Maler kann sich auf seiner Palette für jede Bildstelle die gewünschte Farbnuance mischen und dann ins Bild auftragen. Er kann aber auch zuerst ein Schwarzweißbild malen, das er anschließend koloriert. So wurden früher die kolorierten Kupferstiche hergestellt. Die erste geschilderte Methode entspricht dem Buntaufbau, die zweite entspricht dem Unbuntaufbau. Der Unbuntaufbau bringt Vorteile: Wesentliche Stabilisierung des Druckprozesses; geringerer Farbverbrauch; weniger Trocknungsprobleme; weniger Makulatur; verbesserte Bildwiedergabe.“
Anmerkung:
Die Onlineversion basiert auf dem ersten Buchmanuskript von 1997 und ist mit dem Buch nur noch in Ansätzen vergleichbar. Die Seiten dieses Webauftritts enthalten oft nur wenige, kurze Absätze. Das Buch ist zweispaltig gedruckt, damit die Informationen zwischen zwei Buchdeckel passen. Es enthält hauptsächlich „Text-Input“ – diese Website dient als ergänzender ‚Bildspeicher‘. Erhältlich ist das Buch mit ISBN 978 3 98217 650 5 in der erweiterten 7.Auflage mit 232 DIN-A4-Seiten.
➜ Inhaltsverzeichnis der 7.Auflage zum Vergleich
➜ Zur Sitemap mit 180 Kapiteln
➜ Wege zum Buch
➜ Rückmeldungen zum Buch
Der Einkaufswagen (🛒 ➜) weist auf Bezugsquellen hin. Es handelt sich um sog. „Affiliate-Links“. Falls Sie dort einkaufen, erhalte ich ein geringe Provision. Damit wird ein Teil der Serverkosten dieses Webangebots gedeckt. Sollten Ihnen Sätze dieser Website bekannt vorkommen: Zahlreiche Artikel zum Themengebiet wurden von mir für die Wikipedia (mit-)verfassst oder dorthin kopiert. Texte und von mir erstellte Abbildungen dieser Webseite unterliegen meinem © Copyright. Ich freue mich über Anregungen, Kritik, Hinweise und Bestellungen ;-)