Platte härten

Härten durch Verchromen

Das Verchromen wird in industriellen Tiefdruckereien verwendet, um die Auflagenstärke der Kupferzylinder auf mehrere Millionen Exemplare heraufzuheben.

Die Platten (Zylinder) werden elektrolytisch mit einer wenige tausendstel Millimeter starken Chromschicht versehen, indem sie in ein 40-60°C erwärmtes Bad aus Chromsäure gehängt werden, dem etwas Schwefelsäure und Chrom-(III)-Sulfat (oder ein anderer Chromelektrolyt) zugesetzt wird. Die Platte ist die Kathode, als Anode werden Bleiplatten oder Graphitstäbe verwendet. Die Stromdichte beträgt 50-70 A/dm2. Stellen, die chromfrei bleiben sollen, werden abgedeckt. Eine Mattverchromung ist verschleißfest. Für die Glanzverchromung muss zuvor vernickelt werden.

Härten durch Vercadmen

Galvanisch aufgetragene Kadmium- Überzüge (verkadmen) auf Eisen, Stahl und Aluminium können dünn sein und sind trotzdem haltbar. Die Überzüge sind matt glänzend, von gutem Aussehen und werden in der Industrie für Schraublehren, Messtrommeln usw. verwendet.

Beim Verkadmen besteht der Elektrolyt aus Natriumtetrazyanokadmat, Na2[Cd(CN)4], Natriumzyanid, Natriumkarbonat und Dextrin unter Verwendung löslicher Kadmiumanoden.

Härten durch Vernickeln

Damit keine basischen Salze entstehen, sollte das Bad leicht sauer gehalten werden. Übliche Nickelbäder haben eine PH-Zahl zwischen 5,4 und 5,8, Glanznickelbäder zwischen 2,4 und 4,8. Die PH-Zahlen erreicht man durch Ansäuern mit Borsäure oder Zitronensäure. Hauptbestandteil des Nickelbades ist Nickelsulfat. Als Leitsalze werden die leichtlöslichen Chloride und Sulfate des Natriums und Magnesiums, sowie Ammoniumchlorid und Ammoniumsulfat verwendet. Für Glanznickelbäder ist ein Zusatz von Gummiarabicum angegeben, der bewirkt, dass die Korngröße des Nickels kleiner als 0,1 ym wird. Die Stromdichte beträgt 1 A/dm2, die 1 Stunde lang für 12 ym Schichtstärke fließen müssen. Die Badtemperatur beträgt dabei 16-25, die Spannung 1,5 bis 8 Volt.

Härten durch Verstahlen

Die gestochene oder geätzte Platte wird in galvanischer Weise mit einer sehr dünnen Eisenschicht überzogen.

Im Buch finden Sie mehrere detaillierte Anleitungen zum Verstahlen.

Zinkplatten müssen zuerst verkupfert werden, bevor Sie sie verstahlen können. Für die farbige Radierung von Zinkplatten ist das Verstahlen beinahe eine Notwendigkeit, weil eine Reihe von Farben durch das Zink verändert und gebrochen werden und im Druck stumpf erscheinen.

Härten durch Verzinken

Galvanische Verzinkung erfolgt in Elektrolyten aus Natriumzinkat, -zyanozinkat, -hydoxid und -zyanid mit Zink-Anoden. Als Glanzbildner eignen sich Heliotropin, Vanillin und dergleichen.

Eloxal-Verfahren für Aluminium

Eloxal= elektrolytische Oxidation zur Oberflächenhärtung von Aluminium.

Es ist ein „..Verfahren zur Erhöhung der Korrosions- und Verschleißfestigkeit von Al durch anodisches Einbringen der Gegenstände in 25%-ige Schwefelsäure oder Oxalsäure (5%) bei etwa 13 V Spannung und Temperaturen unter 25°C. Hierdurch wird die natürliche Oxidschicht des Al von 0,2 auf 20µm verstärkt. Glanzaloxidierung erreicht man durch vorheriges elektrolytisches Polieren (anodisch in 75%-iger Phosphorsäure + Chrom-(VI)-oxid. Die Schichten können eingefärbt werden: Goldton entsteht durch Ammonium-trioxalato-ferrat (III), (NH4)3Fe(C2O4)3 x 3 H2O, die übrigen Farbtöne durch organische Beizenfarbstoffe.“

Härten durch Versilbern

„Metalle werden galvanisch in Elektrolyten aus Natriumdizyanoargentat (Na[Ag(CN)2]), Natriumzyanid, Natriumkarbonat und Glanz bildenden organischen Schwefelverbindungen (auch Natriumselenit) versilbert.“


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Hinweis
Die Seiten dieser Online-Ausgabe entsprechen nur in Ansätzen dem Buch.
Diese Website basiert auf dem Urmanuskript von 1997.
Als Buch erhältlich ist die 7. nochmals überarbeitete und erweiterte Auflage 2020.
➥ Wege zum Buch

Leseproben aus dem Buch als PDF-Auszüge: ➥ Inhaltsverzeichnis  // ➥ Einleitung //➥ Rezepturen+Ätzmittel // ➥ Chemikalienverzeichnis // ➥ Edeldruckverfahren

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Europäische OS-Plattform
Nach der EU-Verordnung Nr. 524/2013 über die Online-Streitbeilegung in Verbraucherangelegenheiten ist ab dem 9. Januar 2016 für Verbraucher die Möglichkeit vorgesehen, Streitigkeiten mit Unternehmern im Zusammenhang mit Online-Kaufverträgen oder Online-Dienstleistungsverträgen außergerichtlich über eine Online-Plattform (OS-Plattform) beizulegen. Diese Plattform wird von der EU-Kommission eingerichtet und über den folgenden Link zugänglich gemacht: https://ec.europa.eu/consumers/odr/main/index.cfm?event=main.home2.show&lng=DE Meine Mailadresse lautet: radierung@autenrieths.de