Grundsätzliche Hinweise zum Ätzvorgang
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Tipps zum Ätzen – Vorbereitung & Werkzeuge
Beachten Sie folgende Tipps zum Ätzen – sie dienen Ihrer Gesundheit
Arbeiten Sie immer mit Handschuhen, unter einem Dunstabzug oder unter freiem Himmel, sowie mit einer tiefen Ätzwanne aus Kunststoff. Geeignet ist z.B. eine Stapelbox.
Zusätzlich benötigen Sie einen Pinsel, dessen Borsten nicht durch Metall gehalten werden, um die Ätzrückstände von der Oberfläche zu entfernen. Die alten Meister hatten einen Gänsekiel empfohlen.
Besonders beim ➥ Arbeiten mit Salpetersäure ist besondere Vorsicht angesagt. Beim Ätzen von Metall entstehen nitrose Gase. Diese Gase verätzen die Lunge und waren eine häufige Todesursache der Radierer im 17.Jahrhundert (siehe Kapitel ➥ ‚Vorsicht! Chemie!‚) . BTW: Auch unvorsichtigen Künstlern der Gegenwart ist es nicht gut bekommen. Ätzen Sie im Freien oder unter einem starken Abzug – falls es unbedingt Salpetersäure sein muss. Es gibt andere Ätzmittel (z.B. aus der Platinenherstellung, die gefahrloser ans Ziel führen.
Nebenbei: Es ist verständlich, dass Salpetersäure (besonders bei der Strichradierung) gerne verwendet wird. Die Linien erhalten durch die Scharfe Ätzung einen eigenen Reiz.
Aus einem isolierten Starkstromkabel lässt sich leicht ein Haltebügel für die Platte zurechtbiegen, mit dem die Platte in die Ätze getaucht und dort bewegt werden kann. Einen Drahtrest erhalten Sie billig oder kostenlos beim Elektroinstallateur oder vom Recyclinghof. Am stabilsten ist ein gelb-grünes Nullleiterkabel, mit dem die Wasserleitung geerdet wird. Nach dem Ätzen und Wässern bürsten Sie mit einer weichen Bürste die Ätzrückstände aus der noch feuchten Platte heraus.
Im Geschäft für Haushaltswaren finden Sie auch Greifzangen aus Holz. Diese werden von der Ätzlösung zwar angegriffen, lösen sich jedoch nicht auf und zerstören auch nicht die Ätzwirkung der Lösung, wie das bei Greifzangen aus Metall geschehen kann. Greifzangen aus Kunststoff sind ebenfalls verwendbar. Die Verwendung von Handschuhen aus Latex oder Nitril sollte selbstverständlich sein. Salpetersäure ergibt ekelhaft gelbe Finger – weil die Hautschicht zersetzt wird, lässt sich die Färbung auch nicht abwaschen.