Grundsätzliche Tipps zur Druckplatten-Ätzung

 

Abraham Bosse & Georg Andreas Böckler: "Wie das Wasser auf das Kupffer sol geschudt werden". Aus dem Ätzbüchlein von 1689 - Druckplatten-Ätzung
Abraham Bosse & Georg Andreas Böckler: „Wie das Wasser auf das Kupffer sol geschudt werden“. Aus dem Ätzbüchlein von 1689

Lassen Sie die Platten nach dem Radieren vor der Druckplatten-Ätzung nicht zu lange liegen. Zwischen Radierung und Ätzen sollte nicht zu viel Zeit vergehen, weil das Metall zwischenzeitlich an den freigelegten Stellen oxidiert und es so zu ungleichmäßigen Ätzergebnissen kommt.

Für jedes Material und für jeden Abdecklack ist ein bestimmtes Ätzverfahren besser oder weniger gut geeignet. Im Prinzip wird seit Rembrandt Kupfer mit Eisen-(III)-Chlorid und Zink mit Salpetersäure geätzt. Es gibt jedoch unzählige Varianten und Rezepte, die nuancenreichere Ätzungen zulassen. Im folgenden sind verschiedene Rezepte für die verschiedenen Plattenmaterialien und Techniken aufgeführt.

Bosse zeigt in dem Ätzbüchlein eine Methode, mit der vermieden werden kann, dass sich der Ätzschlamm in den zu ätzenden Partien festsetzt. Zu jener Zeit wurde jedoch auch noch mit einer weniger aggressiven Ätzlösung aus Essig und Salz geätzt. Mit Salpetersäure wäre ein derart enger Kontakt des Kopfes und der Atemorgane massiv Gesundheit schädigend.

Das Holz dieser Vorrichtung wurde zu jener Zeit vermutlich mit Wachs oder Pech geschützt. zudem waren – wie erkennbar – Stifte angebracht, damit die Platte nicht abrutscht.

 

 



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Obligatorische Quellenangabe bei Zitaten: Wolfgang Autenrieth: Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren – ISBN 978-3-98217650-5 / Zitiert aus der gekürzten Onlineausgabe: https://radiertechniken.de/ – gesehen am: