Vorwort

Ein alchemistisches Werkstattbuch der Ätzradierung

„Neue und alte Techniken der Radierung“ – das Werkstattbuch der radierenden Alchemie und Ätzradierung – entstand in Grundzügen im Kunststudium 1981 als Semesterarbeit. Im weiten Umkreis war mir kein Kunstfachhandel bekannt, in dem die klassischen Materialien der Ätzradierung zu kaufen waren, meine finanziellen Mittel waren beschränkt und ich begann damit zu experimentieren, was Haushalt, Drogerie, Apotheke und sonstige naheliegende Quellen hergaben.

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In der historischen Fachliteratur tauchen Begriffe wie „Holländisches Bad“, „Weingeist“, „Salarmoniacum“, „Erdpech“, “Drachenblut“, „Federweiß“, „Heliogravüre“ auf, unter denen ich mir als Studiosus nichts vorstellen konnte und deren Bedeutung und Zusammensetzung ich mir nach und nach aus enzyklopädischen Lexika und Fachliteratur erschlossen habe. Diese Rezeptsammlungen und Übersetzungen in heute gebräuchliche Bezeichnungen bildeten den Grundstock dieses „Bastelbuches“.

Nach dem Staatsexamen blieb ich der schwarzen Kunst treu und absolvierte eine Ausbildung zum Lithographen und Reprophotographen. Durch diese Ausbildung kamen neue Ideen, Anregungen und Techniken hinzu. Manche davon sind in Tiefdrucker-Fachkreisen altbekannt, manche schon so alt, dass man sie kaum mehr kennt. Je mehr ich mich mit dieser künstlerischen Technik beschäftigte, umso mehr konnte ich Krejas Satz nachvollziehen: „Die Techniken der Radierung sind so reich an verschiedenartigsten Ausdrucksmitteln, dass man sie als eine der dankbarsten und wirksamsten Zweige der künstlerischen Grafik bezeichnen kann.“

Als passionierter Jäger und Sammler von Informationen, Kruscht und Krempel schrieb ich diese Informationen immer in verschiedene Sudelhefte und zuletzt kam mit dem Computer Ordnung in das Sammelsurium. Die Informationssammlung wurde immer ausführlicher und präziser. Schließlich lag es nahe, sie zu veröffentlichen und anderen die jahrelange Sucharbeit zu ersparen.

Die aktuelle Buchausgabe: „Techniken der Radierung“

Nun, mehr als 30 Jahre nach der ersten Fassung, werden sowohl Radierungs-Novizen als auch potenzielle Rembrandt-Nachfolger etwas Neues in diesem Buch über die Techniken der Ätzradierung finden, Anregungen für eigene Experimente schöpfen oder es zumindest als „tiefdrucktechnisches Lexikon“ gebrauchen können. Die Sammlung wurde aus ihrer Entstehungsgeschichte heraus als Radierer- Steinbruch konzipiert, aus dem jeder die Brocken herausbrechen kann, die er für sich und seine Arbeit fruchtbar hält.

Inhaltsverzeichnis (siehe PDF) und Index sind so ausführlich als möglich gestaltet, damit Sie möglichst schnell die Information finden, die Sie suchen. Das Chemikalienverzeichnis ist ebenfalls sehr ausführlich geraten. Weil die Radierung ein chemischer Prozess ist, in dem jede Menge chemische Produkte entstehen, war es mir wichtig, herauszufinden, „was denn das für’n Zeugs ist“, wie gefährlich mir und andern das werden kann und wie man die verwendeten Chemikalien so umweltschonend als möglich wieder los wird. Keine Pflichtlektüre, aber reinschauen nützt der eigenen und allgemeinen Gesundheit.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß, Erfolg und Freude bei der Arbeit und die nötige Umsicht, die Warnhinweise im Kapitel „➥ Vorsicht Chemie!“ zu beherzigen.

Cyanotypie - keine Ätzradierung
Cyanotypie auf Leinwand 50x70cm, Rayogramm

 

Vergleich von Buch und Website

Buch und Website entwickeln seit dem Start des Webauftritts eigenständig weiter. Während das Buch textlastig ist (Bilderbücher zum Thema gibt es genug), kann ich auf der Website ohne Rücksicht auf Druckspiegel und Bindung Grafiken einfügen. Die Website befindet sich im Textteil auf dem gekürzten Stand des Urmanuskriptes von 1997.

Die Techniken, Anleitungen, Rezepturen und vielfältigen Möglichkeiten sammelte ich über Jahre in Notizbüchern und brachte schließlich mit dem Computer Ordnung in die Sammlung.

Im Buch finden Sie auf 9 Seiten im ➥ Literaturverzeichnis  die Quellenangaben. Im ➥ Chemikalienverzeichnis  und im Text sind dort die historischen Begriffe und Maßangaben der Rezepturen und Reagenzien (wie sal armoniacum, Drachenblut, Hexenmehl, Unzen, Gran, Lot … u.v.a.m.) in Normbezeichnungen unserer Zeit übersetzt und mit Gefahrenkennzeichnungen versehen.

Unterkapitel


Anmerkung:
Die Onlineversion basiert auf dem ersten Buchmanuskript von 1997 und ist mit dem Buch nur noch in Ansätzen vergleichbar. Die Seiten dieses Webauftritts enthalten oft nur wenige, kurze Absätze.  Das Buch ist zweispaltig gedruckt, damit die Informationen zwischen zwei Buchdeckel passen. Das Buch enthält hauptsächlich „Input“ – die Website dient als ergänzender ‚Bildspeicher‘. 

Erhältlich ist das Buch in erweiterten 7.Auflage mit 232 DIN-A4-Seiten.

Wege zum Buch  

Sicherheitshinweis:
Informieren Sie sich vor der Anwendung der Rezepturen unbedingt auch aus anderen Quellen! Beachten Sie das Kapitel ➥ Vorsicht Chemie!
Die Rezepturen sind der (historischen) Fachliteratur entnommen, sind nur teilweise selbst getestet und können (Übertragungs-)Fehler enthalten.
Quellenangaben zur Herkunft der Rezepturen finden Sie im Buch. Ich empfehle dringend, sich vor Anwendung der Rezepturen stets die Etiketten, Warnhinweise und Anleitungen durchzulesen, die mit den Chemikalien geliefert werden und fachkundigen Rat einzuholen. Chemikalien (und auch Naturstoffe) können karzinogen, erbgutschädigend und gesundheitsschädlich sein. Verwenden Sie Handschuhe und weitere Schutzmaßnahmen wie Mundschutz etc.

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