Schattenrisse

Physionontraces im Großformat auf Leintuch

Zaubern mit Licht… ein Menschenschattenriss mit Hilfe der Cyanotypie und Sonnenlicht ist leicht herzustellen..

Man/Frau besorge sich bei IKEA (oder aus anderen Quellen) billigen Nesselstoff (IKEA: 2€/m) und über Amazon oder in der Apotheke Ammoniumeisencitrat (grün) sowie Rotes Blutlaugensalz (Kaliumferricyanid). Beide Stoffe sind unbedenklich. Den Stoff teile man/frau in so große Stücke, dass Mann / Frau / Kind darauf liegen kann. Dann tränke man/frau das Tuch mit einer Lösung aus destilliertem Wasser und diesen beiden Chemikalien, und lasse das Tuch im Dunkeln oder bei stark gedämpftem Licht trocknen.
Eine Abdeckfolie aus dem Baumarkt oder 1-€-Shop, ein Wasserbottich (größere Klarsichtbox) und Einweghandschuhe (gegen blaue Finger) werden am „Zaubertag“ benötigt. Einige Tropfen 3%-iges Wasserstoffperoxid aus dem Drogeriemarkt sind nützlich – damit wird die Oxidation und Blaufärbung beschleunigt.

Ablauf der Belichtung

Am „Zaubertag“ muss die Sonne scheinen und es sollte möglichst keine Wolke das Sonnenlicht trüben. Die Tücher trägt man/frau/kind in einem geschlossenen Umzugskarton ins Freie, sucht einen ebenen Platz auf der Wiese (möglichst an einem flachen Hang) und dann ist Teamarbeit gefragt, weil alles möglichst schnell gehen muss:

„Zaubertuch“ ausbreiten (evtl. schützen andere Kinder das Tuch durch ein unbearbeitetes Tuch als „Sonnenschirm“), Klarsichtfolie darüber legen (damit nichts auf die Kleidung abfärbt) und 1-2 Schüler/Kinder legen sich seitlich (im Profil)  auf das „Zaubertuch“, sodass ein möglichst interessanter Schattenriss entsteht. (Kopf im Profil, Arme ausgebreitet, Hände flach auf dem Tuch, sodass die Finger als Schatten wirken)

Dann „Sonnenschirm“ entfernen und 10-15 Minuten unbeweglich liegen bleiben.

Anschließend muss wieder alles schnell ablaufen: Aufstehen, „Zaubertuch“ in den dunklen Karton packen, zurück in einen halbdunklen Raum in der Schule oder in die Dusche der Turnhalle. Dort werden nun die Tücher mehrmals mit klarem Wasser ausgewaschen. Die beschatteten (nicht belichteten)  Teile des Tuches bleiben wasserlöslich und der Stoff bleibt an diesen Stellen daher nach dem Auswaschen weiß, die „besonnten“ Partien werden dunkelblau, die entstandene chemische Verbindung ist der wasserunlösliche Farbstoff ➥ „Berliner Blau“. Gibt man in den ersten Spülgang einige Spritzer 3%-iges Wasserstoffperoxid werden die Oxidation und die Blaufärbung beschleunigt.

Aber Vorsicht!

Das durch die chemische Reaktion entstandene „Berliner Blau“ wird auch als Färbemittel für Tintenpatronen verwendet und ist ungiftig, sollte jedoch nicht mit Säuren in Verbindung kommen – sonst könnte Blausäure (Zyankali) entstehen. In manchen Rezepturen wird Zitronensäure als Zugabe erwähnt. Ich rate aus vorgenanntem Grund dringend davon ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Blau
Wird der Farbstoff stark über 140 °C erwärmt, könnten Blausäuredämpfe und Ammoniak als Zersetzungsprodukte entstehen – beim Bügeln muss daher eine niedrige Temperatur verwendet werden.

Cyanotypie auf Leinwand - 2 Personen liegend
Cyanotypie auf Leinwand – 2 Personen liegend, 150×200 cm

Die Anleitung zum Ansatz der Cyanotypielösung und weitere Möglichkeiten habe ich hier beschrieben:
Hauptartikel mit Hinweis zu den benötigten Chemikalien

Weitere Kapitel zur Cyanotypie


Anmerkung:
Die Onlineversion basiert auf dem ersten Buchmanuskript von 1997 und ist mit dem Buch nur noch in Ansätzen vergleichbar. Die Seiten dieses Webauftritts enthalten oft nur wenige, kurze Absätze.  Das Buch ist zweispaltig gedruckt, damit die Informationen zwischen zwei Buchdeckel passen. Das Buch enthält hauptsächlich „Input“ – die Website dient als ergänzender ‚Bildspeicher‘. 

Erhältlich ist das Buch in erweiterten 7.Auflage mit 232 DIN-A4-Seiten.

Wege zum Buch  

Sicherheitshinweis:
Informieren Sie sich vor der Anwendung der Rezepturen unbedingt auch aus anderen Quellen! Beachten Sie das Kapitel ➥ Vorsicht Chemie!
Die Rezepturen sind der (historischen) Fachliteratur entnommen, sind nur teilweise selbst getestet und können (Übertragungs-)Fehler enthalten.
Quellenangaben zur Herkunft der Rezepturen finden Sie im Buch. Ich empfehle dringend, sich vor Anwendung der Rezepturen stets die Etiketten, Warnhinweise und Anleitungen durchzulesen, die mit den Chemikalien geliefert werden und fachkundigen Rat einzuholen. Chemikalien (und auch Naturstoffe) können karzinogen, erbgutschädigend und gesundheitsschädlich sein. Verwenden Sie Handschuhe und weitere Schutzmaßnahmen wie Mundschutz etc.

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